Marokko über den Jahreswechsel 2014-2015

 

Meine Tour verlief  spannender als gedacht......

 

Gestartet bin ich am 18.12.2014 am späten Nachmittag. Wie immer war es eine ungeplante Tour.

 

Fixer Termin in Marokko war der 31.12.2014.

 

Hier wollte ich mich mit Freunden, die auch in Marokko unterwegs waren, irgendwo im Süden treffen.

 

Das Zebra freute sich schon wieder auf das herrliche Marokko. Es war bereit für die ca. 8.000 km Tour.

 

In 2 Stofftaschen war meine Kleidung für 3,5 Wochen verstaut. Mehr braucht “mann“ nicht. Eine halb gefüllte Tasche hätte jedoch gut gereicht. J.

Im Zebra war viel Platz für neue und gut erhaltene Kleidung sowie Schuhe. Diese schenke ich Menschen, die diese Dinge auch wirklich benötigen. Danke an die Spender und die Spenderinnen.

 

Für Schulen in abgelegenen Dörfern habe ich einige vorbereitete Taschen, gefüllt mit Kugelschreibern, Blei- und Buntstiften und Schreibblöcken, mitgenommen.

 

Weiterhin viele Lebkuchen und leckere Dominosteine. In Marokko gibt’s so was Feines nicht. Weihnachten stand vor der Tür.

 

Für evtl. Einladungen hatte ich noch Gastgeschenke für Kinder, Frauen und Männer mitgenommen.

Auch an Wurstdosen hatte ich gedacht. Es könnte je wieder vorkommen, dass ich Langzeitreisenden begegne, die sich über eine schwäbische Schinkenwurst, Leberwurst oder Lyoner freuen.

 

Ok, ich öffnete auch ab und zu so ein Büchsle.

 

Im Nachhinein konnte ich einige Reisende damit glücklich machen. Martin, der Steppenwolf, mit seinem Zebra und die leckere Büchsenwurst werden sie nie vergessen.

 

Nach einem größeren Stau um Zürich traf ich fast pünktlich bei Roli und Esther in Luzern ein. Hier zog ich gern die Handbremse.

 

Es erwartete mich ein sehr leckeres Käsefondue.

Danke euch Beiden für den schönen Obig und die Folienzuschnitte.

Das Zebra wollte nicht über Nacht alleine auf dem Parkplatz Nr. 6 stehen. Ob es dem Zebra kalt war oder es mich vermisste?. Ich wußte es nicht.

 

Gemeinsam fuhren wir, auf der fast leeren Autobahn, Richtung Südwesten. Auf einem Autobahnparkplatz, nördlich von Lausanne, verbrachten wir die erste Nacht.

 

Frankreich ruft.

 

Im Arbeitszimmer die Standheizung für die gesamte Wohnung eingeschaltet, wieder für 10 Minuten im Schlafzimmer in den kuscheligen Schlafsack gekrochen, anschließend, noch ungewaschen, in der Küche Kaffee gekocht und etwas schlonziges gefrühstückt, ab ins Bad und alle Zimmer aufgeräumt.

 

Weiter ging´s bei zunehmendem Sonnenschein über Genf, Valence, Montpellier bis Perpignan. Hier noch kurz das Meer begrüßt, einen riesigen Supermarche besucht, leckere Dinge gekauft und etwas Essbares im Restaurant verhaftet.

 

Ich war tief in Gedanken auf dem Weg zum Zebra. Warum kostet ein 200 g Glas Nescafé in Allemagne € 9,49 und hier in den Supermärkten € 5,49.

Mein Magen war gefüllt, hatte Arbeit und lies mich in Ruhe. Die Fahrt ging weiter. Die Preisunterschiede schnell vergessen. Als Schwabe habe ich natürlich ein paar Gläschen mehr gekauft.

 

Hola Espana.

Bis kurz hinter Barcelona bin noch auf der Autobahn gefahren.

 

Auf einem Parkplatz mit Strandzugang, im kleinen Küstenstädtchen Altafulla, verbrachte ich die Nacht.

 

Die mobile Polizeistreife passte auf den Fremden mit dem komischen Gefährt auf.

6.30 Uhr. Die Standheizung arbeitet.

Es ist mollig warm in meiner Wohnung. Noch hatte kein Bäcker geöffnet. Den gefriergetrockneten Kaffee mit heißen Wasser übergossen und einen Strandspaziergang unternommen, der Polizeistreife zu gewunken, wieder in den Ortskern geschlappt. Alle schliefen.

 

Um meinem nervigen Magen endlich zufriedenzustellen, griff ich in der Küche auf die Reste des Vortagsbaguettes zurück. Diese in der Gasflamme leicht angeröstet, mit Deutscher Markenbutter bestrichen, reingebissen. Es war lecker.

 

Weiter ging die Fahrt auf der N 340, die am sonnigen blauen Meer entlang führte.

 

Es war Erntezeit. Frische Orangen wurden am Straßenrand angeboten.

Kurz nach Peniscola meldete meine Blase dem Gehirn, dass ich doch mal einen kurzen Stopp einlegen solle.

Es sah gut aus für einen Halt. Meine Blase freute sich. Kleine Wege links und rechts neben der Straße, Bäume, Hecken und Büsche. Eigentlich ideale Plätze um den spanischen Boden zu bewässern, wenn an den Zufahrten nicht immer Stühle gestanden hätten.

 

Oft saßen auf diesen, hübsche, jüngere oder auf jung geschminkte, Frauen mit umgehängten Handtaschen. Das linke Bein lasziv über das rechte gelegt.

Sie verkauften keine Orangen sondern boten ihre Dienstleistungen an. Mir versperrten sie die Zufahrt zu einem blickgeschützten Busch.

Die Blicke der Damen und ihr aufforderndes Lächeln veranlassten mich immer mal kurz zu winken. Dieses wurde auch meist erwidert.

 

Mein Blasendruck war für die nächsten Kilometer plötzlich verschwunden. Mein Gehirn mit anderen Dingen beschäftigt. Ja, ich fand noch ein einsames und geschütztes Plätzle.

 

Wieder völlig entspannt schaute ich mir, aber erst nach einem Nickerchen direkt am Meer, die Landkarte an.

 

Ziel war Algeciras. Hier wollte ich mit einer Schnellfähre nach Ceuta übersetzen.

 

Im Hafen von Almeria legen auch Fähren nach Mellila und Nador ab. Die Überfahrt dauert hier 6 Stunden. Das Wetter war schön, also kein Seegang, den ich gar nicht vertrage. Und diese Ecke in Marokko kannte ich noch nicht. Lust weiter zu fahren hatte ich auch keine mehr.

 

Vor einem Supermarkt bremste ich noch kurz. Gut, dass ich meinen löslichen Kaffee in Fronkreisch kaufte.

 

Ich bunkerte noch ein einige Flaschen spanischen Rotwein sowie ein paar Dosen San Miguel und fuhr einfach mal an den Hafen von Almeria.

Hier traf ich gegen 20 Uhr ein. Es war sehr viel los. Fast ausschließlich Marokkaner, die in ihre Heimat wollten und viele Dinge auf und in ihren Fahrzeugen transportierten.

 

Eine Fähre nach Mellila legte gegen 23 Uhr ab. Leider war kein Platz mehr für das Zebra frei.

 

Ich kaufte ein Ticket für die 11 Uhr Fähre nach Nador für den nächsten Tag.

Auf dem Parkplatz im Fährhafen übernachtete ich. Hier mit einigen netten Marokkanern gesprochen und süßes Gebäck angeboten bekommen. Wurde auch gleich eingeladen, sie zu besuchen.

 

Gut ausgeschlafen und gefrühstückt begann der neue geschenkte sonnige Tag.

 

Frauen, Männer und Kinder stiegen verschlafen und verspannt aus ihren voll bepackten Autos aus. Eigentlich hätte ich eines meiner Zimmer für die Nacht anbieten können.

 

Am Hafen lernte ich Frank kennen, der mit seiner Gruppe auch auf dem Weg nach Marokko war. Sie waren mit 3 Fahrzeugen unterwegs. Die Kinder flogen nach und wurden am nächsten Tag am Flughafen von Oujda abgeolt.

 

Frank fragte, ob ich der Steppenwolf bin. Er fragte, ob dies meine Mobilnummer ist. Diese hatte er von einem, mir Bekannten erhalten.

 

Er fragte, ob ich bei der Firma Paul Leibinger in Tuttlingen arbeiten würde (ist auf der Kennzeichenhalterung zu lesen) und wir Ink-Jet Drucker und Kamerasysteme herstellen würden.  Das war ein Volltreffer.

 

Ich arbeite gerne in diesem Unternehmen, deshalb hier der Link: https://leibinger-group.com

 

Mit Frank hatte in der Vergangenheit schon beruflich Kontakt auf Messen, ohne jedoch über unsere Hobbies zu sprechen. Die Welt ist so klein.

 

Frank und seinen Begleitern begegnete ich dann öfters in Marokko. Manchmal rein zufällig. Kontakt hatten wir jedoch über das Handy.

 

 

Die Fähre legte gegen 12.30 Uhr ab.

Alle Einreiseformalitäten konnten auf dem Schiff erledigt werden. Lange Warteschlangen vor dem Schreibtisch des Zollbeamten.

 

Die Gelegenheit sich auch mit den Wartenden zu unterhalten, oder dies zu versuchen. Warum gibt es denn nur so viel unterschiedliche Sprachen, dachte ich.

 

Irgendwie geht es jedoch immer. Kommunikationstrainer hätten ihre wahre Freunde daran.

 

In einem Raum war der Zoll, in einem anderen wurden die Fahrzeugdaten und der Versicherungsschutz überprüft. Hier war jedoch wenig los.

 

Ich fragte einen Marrokaner, der hinter mir in der Schlange stand, ob er kurz auf meinen kleinen vollgestopften Rucksack aufpassen würde, den ich am Boden abgestellt hatte. Meine schwarze Fleecejacke in Größe 50 benötigte Platz.

 

Der Mann nickte zustimmend und lächelte freundlich. Das bedeutede er machte es. 

Als ich ihm deutlich machte, dass ich hier all mein Hab und Gut verstaut habe, meine Kamera und tausende von Euros :-), wurden seine Mundwinkel starr, die Pupillen größer.

 

Er lächelte erst wieder, als ich nach 15 Minuten meinen Rucksack wieder in meinen Händen hielt. Ob der nette Herr wohl nochmals ja sagen würde?

 

Der Zöllner wollte auch meine Grüne Versicherungskarte sehen. Gesehen hatte er auch, dass diese bis 31.12.2014 gültig ist. Ich dann auch.

Er fragte, wie lange ich mich in Marokko aufhalten werde, drückte den Stempel in den Reisepass, dieser war noch gültig, und wünschte mir une bon Voyage.

 

Am nächsten Tag habe ich bei meiner Versicherung angerufen, dass diese mir eine neue Karte per Post nach Hause zusenden. (Wurde auch umgehend gemacht).

 

Die 6 Stunden Überfahrt bis zum Hafen nach Nador gingen, bei weitgehend ruhiger See, schnell vorbei. Das Zebra war um eine Stange Zigaretten schwerer.

 

Die Zollabfertigung ging recht flott, wenn da nicht die schleimigen Schlepper gewesen wären, die die Urlauber aus Europa gleich auf eine Nebenspur am Zoll lotsten. Nachdem ich kurz laut geworden bin, hatte ich meine Ruhe. Selbst sehen, gehen und denken konnte ich ja.

 

Es war schon dunkel. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich in Nador und Umgebung nicht übernachten werde.

 

Über Selouane bin ich weiter Richtung Süden auf der N 19 gefahren.

Hatte jedoch unterwegs keinen, mir passenden Übernachtungsplatz  gefunden.

 

In der Nähe von Taourirt bin ich auf die Autobahn in Richtung Fés gefahren. Kurz vor Guercif habe ich auf einem Autobahnrasthof übernachtet.

 

Das Zebra war das einzige Fahrzeug auf dem Parkplatz. 

 

Den Blinker setzte ich dann an der Ausfahrt, die mich in die Stadt Taza führte.

 

Hier war gerade großer Souk. Gleich in der nächst möglichen freien Lücke falsch geparkt. 2 Stunden bin ich über den interessanten, lebhaften  regionalen Markt geschlendert und habe das Treiben beobachtet und genossen.

 

Ich liebe dies und könnte Tage auf solchen Märkten verbringen.

 

Mit meinen wenigen Dirham, dich noch ausgegraben hatte, konnte ich mir ein Omelette, dazu einen leckeren Minztee leisten.

 

 

Der Chef und seine beiden Mitarbeiter freuten sich über den Fremden in ihrem Restaurant. Das kommt wohl selten vor. Sofort wurde der Tisch nochmals abgewischt.

 

Serviert wurde das Menu ohne Besteck. Mit einer Schere, etwas unförmig ausgeschnittetes Papier, diente als Serviette.

 

Viele Männeraugen beobachteten mich. Einige Frauenaugen auch. Meine linke Hand führte ich nicht zum Mund.

 

Ich tauchte wieder in eine andere, mir jedoch vertraute und lieb gewordene, Welt ein.

 

Warum machen  die Menschen so einen zufriedenen Eindruck auf mich?.

 

Warum lächeln diese so oft? 

 

Warum sind die Verkäufer an den Marktständen so freundlich?

 

Warum bekomme ich manchmal einfach eine Mandarine oder etwas Süßes geschenkt?

 

Auf dem Weg zurück zur Taxe wurde gerade ein Mercedesbussle, wie sie zu tausenden in Marokko herumkurven, beladen.

 

Drei mittelgroße Kühe, ein Kalb und ein Schaf standen eng zusammengepfercht im Fahrzeug. Für einige Strohballen wurde auch noch Platz gemacht. Ein Foto traute ich mir nicht zu machen.

 

Hier wird teilweise unsere Kleidung verkauft, die wir in den Kleidercontainern entsorgen.

 

Die Mittagspause wurde wohl etwas vorgezogen.

 

Der Dentist hatte auch Arbeit auf dem Souk. Zahn ziehen mit vorheriger Betäubung. Das war ein Profi mit Erfahrung, wie ich sehen konnte.

Weil ich mich so interessiert an seiner Freiluftpraxis aufhielt und mir alles genauestens anschaute, fragte er mich, ob ich auch als Zahnarzt arbeiten würde.

 

Nein erwiderte ich, ich bin ein armer Mann aus Allemage und öffnete meine gähnend leere Reisegeldbörse. Reingelegt hatte er nichts.

 

Nun öffnete er seine Tasche und zeigte mir stolz seine Instrumente. Da könnte ich ja gleich den Werkzeugkoffer aus dem Zebra holen und ihm Konkurrenz machen.

 

Zusätzlich hatte ich wenigstens steril verpackte Spritzen, Naden und Handschuhe dabei. Nahtmaterial hatte ich beim Dentist nicht entdeckt. In meinem Sprechzimmer im Zebra ja.

 

Auf einen Termin verzichtete ich. Die Wartezeit war mir doch zu lange. Der Heil- und Kostenplan lag auch nicht aus und bezahlen konnte ich ja auch nicht.

 

Ein weiterer schmerzgeplagter Patient nahm auf dem Behandlungsstuhl platz. Ein Zahn wurde, nach vorheriger Betäubung, gezogen. Wieder ein Ausstellungsstück mehr auf seiner Outdoorvitrine.

 

Die Referenzen. Werbung muss sein

Das Zebra rief nach Futter, der Geldbeutel nach Dirham, das Handy nach der Maroc Telecom SIMCARD. Alles konnte schnell in der Stadt erledigt werden.

 

Die Anhalter:

Während meiner Tour durch das wundervolle Marokko hatte ich, je nach Lust, Laune und Sympathie, immer wieder mal Anhalter mitgenommen. Lust und Laune hatte ich oft.

 

Einzelne Personen, mehrere Personen, ältere und jüngere Männer und Frauen, Jugendliche, Frauen mit Kindern, eine hochschwangere Frau schnell zum Arzt gebracht…...

Mit keinem, wenig oder viel Gepäck.

 

Wenn ich zwei Fahrgäste mitnahm, wollten diese immer zusammen vorne einsteigen. Sieht man ja in den überfüllten Taxis sehr oft. Meine Mitfahrer genossen diese luxoriösen Fahrten vorne im Arbeits-und hinten im Wohnzimmer sitzend.

 

Es ist ganz normal, dass die Menschen, wegen der manchmal schlechten Verkehrsanbindungen, von anderen Autofahrern mitgenommen werden.

Einige stellten sich zuerst vor, gaben mir die Hand, andere zeigten mir ihren Ausweis, war auch mal ein Polizist dabei, andere wollten Fahrgeld bezahlen, eine stolze ältere Berberfrau küsste mir die Hand, Männer umarmten mich und es gab manchmal Küsschen auf meine Wangen.

 

Schön war es immer, wenn wir uns etrwas verständigen konnten. Insbesondere dann, wenn die Fahrt in das nächste Dorf oder in die nächste Stadt länger dauerte.

 

Nach den ersten Erfahrungen mit den Anhaltern hatte ich immer Mandarinen und Brot dabei. Das war auch meine Hauptnahrung auf der Tour. Später auch frische Datteln aus einer Oase im Süden, die ich meinen Fahrgästen anbot. Nein sagte keiner der vielen Fahrgäste.

 

Viele Anhalter senkten die Hand, als sie das Zebra sahen. Ist ja ein Tourist, ein Ausländer. Und gerade hier hatte ich oft, zur Überraschung dieser Menschen, angehalten.

 

Ab und zu hatte ich einen Fotostop gemacht. Die Fahrgäste blieben in der Taxe sitzen. Hier lag immer sichtbar mein Handy, das Smartphone und der Geldbeutel zwischen den Vordersitzen. Der Zündschlüssel steckte. Nie hatte ich einen Verlust festgestellt. Vetrauen gegen Vertrauen.

 

An einigen Stellen hielten sie mir auch aufdringliche oder bettelnde Kinder vom Zebra fern. Ich war überrascht, wie gut das funktionierte.

Alleine über die vielen positiven Erlebnissen mit meinen Fahrgästen könnte ich ein Büchlein schreiben.

 

Auf der Landkarte sah ich, dass sich etwas südlich von Taza der Nationalpark Diebel Tazzeka befindet. Also nichts wie hin.

 

Eine sehr schöne Ecke und tolle Landschaften und Aussichten auf die schneebedeckten Berge.

Eine schmale Straße mit vielen Schlaglöchern, die westlich von Taza wieder endet.

Ich wollte ja in den Süden.

 

Auf halber Strecke bin ich dann grob in Richtung Tazouta abgebogen.

 

Teilweise auf unbefestigten Wegen, die nicht in der Karte eingezeichnet waren. Frau Garmin zeigte mir diese an.

Unterwegs habe ich einen Grundschullehrer mitgenommen, der Englisch sprach. Ihm habe ich ein "Schulpaket" überreicht. Seine Einladung zum Tee bei seiner Familie lehnte ich dankend ab.

 

Es war die Zeit, wo die Bauern ihre Felder bestellten. Überall wurde gearbeitet und mit Eseln oder Maultieren gepflügt.

 

Das sah ich mir natürlich aus der Nähe an und kam mit 2 Bauern in Kontakt. Driss hieß der Jüngere. Mit Händen und Füssen wurde alles erklärt. Sie pflanzen gerade Pistazienkerne ein.

Ich durfte, mit dem Holzpflug und den beiden davor gespannten Maultieren, auch mal eine Furche ziehen. Gerade war diese nicht.

 

Die beiden Maultiere hörten nicht auf meine Kommandos, die mir Drisse zuvor gesagt hatte.

Beide Bauern lachten. Die Maultiere wahrscheinlich auch.

Ausgelacht hatten mich die netten Bauern nicht, sondern zum Tee in das nahe gelegene Haus eingeladen.

Es war schon später Nachmittag.

Ich wollte noch einige Kilometer weiter gen Süden und lehnte die Einladung dankend ab. WP habe ich gespeichert.

Vielleicht beim nächsten Mal. Shukran Drisse.

 

Ich schlich weiter. Die langsam untergehende Sonne ließ die Landschaften in einem schönen Licht erscheinen.

Oberhalb eines Oueds übernachtete ich.

 

Es war der 22.12.2014. Ein einsamer langer Abend. Zum ersten Mal auf der Tour habe ich es mir im Schlafzimmer im 1. OG gemütlich gemacht.

 

 

Heute bin ich recht früh aufgestanden.

 

Ich hatte etwas versteckt, von der Straße entfernt, geparkt und stellte das Zebra erst einmal zum Auftauen in die Sonne.

Draußen war es bitterkalt. Im Wohnzimmer nicht.

 

Es hatte lange gedauert bis ich den Zündschlüssel in das Schloß steckte. Ich war allein.

 

Ein Ziel hatte ich heute nicht. Nur weiter in Richtung Süden. Meine Stimmung war etwas getrübt.

 

Vielleicht am 24.12. zum Campingplatz Zebra an den Wasserfällen in Ozoud den Heiligen Abend verbringen?  Vielleicht ist, der mir noch unbekannte Christoph da, den ich im Wüstenschiff Forum einen Lebkuchen versprochen hatte.

 

Grobe Richtung war nun die Stadt Boulemane.

 

Die Fahrt führte über ein riesiges Hochplateau auf ca. 1.800 m Höhe. Wieder herrliche Aussichten auf die schneebedeckten Berge und die weite Hochebene.

Hier habe ich einen älteren Mann mitgenommen, der im Nirwana an der Straße stand und gewunken hatte. Er hatte Probleme mit seinen Knien und konnte kaum in die Taxe einsteigen.

Anstelle ihn wieder an einer Kreuzung an der Hauptstraße abzusetzen, was er wollte, habe ich ihn noch 4 km weiter in sein Dorf gefahren und direkt vor der Polizeistation, mit meiner klappbaren Trittstufe, aus dem Auto geholfen. Dies sah der Polizist und danke auch mir. Ein Glas Tee wurde mir, ohne zu fragen, serviert.

 

In Boulemane angekommen deckte ich mich mit Lebensmitteln ein, also Brot und Mandarinen. Mein Magen bedankte sich über eine warme Mahlzeit im belebten Stadtzentrum.

Ca. 60 km südlich von Boulemane fuhr ich in Richtung Westen. Nächstes Ziel war die Provinzstadt Khenifra.

Auf der Landkarte waren 2 schöne Strecken zu dieser Stadt eingezeichnet.

 

Kann sein, dass ich etwas von der Straße abgekommen bin, oder diese so miserabel war.

Die Landschaft war wieder traumhaft schön. Die bereits schlechte Straße ging in eine schmale Piste über. Durch das Tauwetter war der Weg teilweise recht schlammig.

An den schattigen Nordseiten lag Schnee. Die Piste oft mit dicken Eisschichten belegt. Die Hinterräder machten mehr Umdrehungen, wie sie eigentlich sollten. Die Vorderräder wollten nicht in die Richtung, in die ich wollte.

 

Zum Glück hat das Zebra einige Funktionen, die man(n) hier gut gebrauchen konnte. Ich stoppte kurz, stellte die Freilaufnaben auf LOOK und aktivierte den Allradantrieb. Das Gewissen war etwas beruhigt.

 

Mit, teilweise zusätzlich eingelegter Untersetzung, bin ich viele Kilometer durch die Zedernwälder geschlichen.

 

Hatte mehrmals überlegt, wieder zu wenden. Mir ging´s Klemmerle. So würden die Schwaben diese, doch etwas unerquickliche, Situation umschreiben.

Solange ich nicht die Differentialsperren am Zebra aktivieren musste, gings ja noch.

 

Der Weg wurde wieder einigermaßen befahrbar. Ich war glücklich und musste erst mal pinkeln.

Autos hatte ich in diesen Stunden keine gesehen.

 

Manchmal Menschen, die in einfachen Verschlägen oder unter Planen wohnten und im Wald arbeiteten.

Bei Mohamed, dem einsamen netten Schäfer, hatte ich ein Päusle gemacht.

 

Erste Häuser, Gehöfte und Strommasten zeigten, dass ich wieder in der Zivilisation angekommen bin.

 

Das erste Mal auf der Tour, dass Kinder nach Stylos fragten. Konnte jedoch keine verkaufen. Ein Zeichen, dass diese Straße oft von Touristen befahren wird.

Die Sonne machte bald Feierabend.

 

Frau Garmin zeigte mir an, dass ich die Stadt Khenifra bei tiefer Dunkelheit erreichen würde.

Zeit hatte ich. Nur etwas gegen die Fahrt in der Dunkelheit.

 

Aufgrund der schlechten und schmalen Straße bin ich, ca. 25 km vor dieser Stadt, in einen Waldweg abgebogen. Ich zog die Handbremse, den Zündschlüsssel und verschloß mein Arbeitszimmer.

 

Im Wohnzimmer machte ich es mir gemütlich. Ein offener Kamin wäre jetzt schön. Das stellte ich mir so vor, während ich das Abendmenu zubereitete.

Es ging mal wieder flott. Der Inhalt der Dose Thunfisch mit Gemüse war schnell in meinem Magen verschwunden. Er hatte nun Arbeit. Ich Feierabend.

 

Mein Magen verlangte noch nach Medizin, die seinen Verdauungsprozeß unterstützen sollte.

Ich akzeptierte dies. Nein sagen wollte ich nicht. Könnte ja sein, er würde sich rächen und meine Gesundheit beeinträchtigen.

 

Aus der Hausbar, die auch als Medizinschrank für flüssige Medikamente herhalten muss, entnahm ich die doch etwas natürlich gekühlte und jungfräuliche 0,7 Liter Flasche Medizin. Ich lies diese hochviskose, gustiöse, alkoholhaltige und rotbraune Flüssigkeit aus Italien, meine Kehle hinunterfließen. Auf ein Glas verzichtete ich. Ich war ja alleine im Wohnzimmer und die Vorhänge zugezogen.

 

Meinem Magen war dieser Schluck zu wenig. Er schrie nach mehr. Lag es am Thunfisch oder dem Gemüse. Er sagte es mir nicht. Ich lies mich nochmals überreden.

 

Das Lesen im Schlafzimmer im EG klappte noch. Danke Lesebrille.

 

Draußen war Hundegebell zu hören. Ich war also nicht alleine in meinem unheimlichen Märchenwald. Es war bitter kalt auf ca. 1.800 m Höhe. Schneereste waren zu sehen.

 

Manchmal hörte ich auch Esel oder Maultiere, die in tiefer Dunkelheit an der Taxe vorbeitrabten. Es war schön, diese Geräusche zu hören.

 

Heute ist der 24.12.2014. Wo ich wohl übernachtet hatte?

Die Sonne schlief noch. Ich war wach, hörte Vogelgezwitscher, krähende Hähne, Hundegebell, roch Rauch. Doch wo sind die Menschen?

 

Häuser sah ich nicht. Ich bedankte mich bei der Standheizung. Das Frühstück fiel spärlich aus. Der lösliche heiße Kaffee schmeckte. Die Spannung stieg.

 

Ich wendete, obwohl mich interessierte, wohin dieser Waldweg mich führen würde.

 

Heute waren die Wasserfälle in Ozoud mein Ziel.

 

Dieses könnte ich bequem erreichen. Auf dem Campingplatz Zebra soll es immer ein leckeres Weihnachtsmenu geben und vielleicht treffe ich dort Christoph.

 

Als ich aus dem Wald fuhr, sah ich an einem Hang einzelne Gehöfte. Sehr einfache Häuser. Aus mitteleuropäischen Augen betrachtet eigentlich Bretterverschläge, nur mit Folien gegen die Nässe geschützt.

 

Wie können die Menschen hier leben, fragte ich mich, wie so oft auf der Tour.

 

Das Zebra brachte mich zurück zur Hauptstraße. Ich musste immer an die Menschen denken, die hier am Hang in den Hütten ihr karges Leben fristeten.

 

Vielleicht waren sie auch zufrieden. Zufriedener als ich oder Millionen anderer Menschen. Weniger ist mehr.

 

Im Gegensatz zu diesen Behausungen hatte ich ein mobilies Luxusappartement.  Ja, eine Dusche fehlte. Eine 1,5 Liter PET Flasche, gefüllt mit handwarmem Wasser ist der Ersatz. Dies ist ausreichend für die Körperreinigung.

 

An der Hauptstraße angekommen wendete ich und fuhr wieder zurück in Richtung Wald. Der Steppenwolf in mir wollte weiter. Ich nicht. 

Kleidung und Schuhe würden hier sicherlich gut gebraucht. Vieles davon war an Bord.

 

Heute ist Weihnachten und die Zeit Gutes zu tun.

 

Oben am Hang sah ich einen dunkel gekleideten Menschen stehen, der neugierig herunterblickte.

 

Ich stoppte und betätigte den manuellen Scheibenheber und winkte aus dem Fenster. Der neugierige Mensch war eine junge Berberfrau. Hassna war ihr Name.

 

Ich stieg aus, und zeigte ihr warme Kleidung und Schuhe. Ja, sie nahm die Taschen gerne und dankend an. Hassna freute sich und lud mich zu einem Tee ein.

Nach dem spärlichen Frühstück und der noch anhaltenden Kälte nahm ich ihre Einladung an. Schön, wenn “mann“ Zeit hat. Und neugierig war er natürlich auch.

 

Ich stellte das Zebra ab. Über einen steinigen schlammigen Hang gingen wir gemeinsam auf direktem Weg hinauf zum Haus. Was mich hier wohl erwartet, fragte ich mich.

 

Der mittelgroße und wachsame Hofhund, er hörte auf den Namen Monis, verteidigte sein Revier. Manchmal kam er zähnefletschend sehr nahe an meine Waden heran.

 

Als ehemaliger Hundebesitzer hatte ich großen Respekt vor Monis. Irgendwie schaffte ich es noch in die warme Stube zu kommen.

Natürlich vorher die Schuhe ausziehen. Verschmutzt oder nicht.

 

Glück gehabt. Die "Feuchten Waschlappen" aus einem Drogeriemarkt waren ihr Geld wert. Die Füße rochen nicht. Keine Löcher in den warmen, seit einigen Tagen getragenen warmen Wollsocken.

Weshalb sollte man(n) diese auch wechseln. Ich war ja noch im kühlen Norden unterwegs und alleine.

 

Es waren noch 2 weitere jüngere Frauen im Raum. Fatima und Aicha, die Schwestern von Hassna.

V.l.n.r. Hassna, Aicha, Fatima

 

Tee wurde zubereitet. Brot und zwei kleine Schalen, eine gefüllt mit Olivenöl, die andere gefüllt mit Marmelade, wurden auf den niedrigen runden Holztisch gestellt.

 

Ich setzte mich auf den Teppich, ganz nah am wärmenden Ofen und fragte mich, wo ich hier gelandet bin.

 

Ich bin in eine, mir völlig unbekannte, Welt eingetaucht. Es war richtig gemütlich in dieser Hütte, die als Aufenthaltsraum, Küche und Schlafzimmer der Mutter diente.

Die jungen Frauen knieten oder saßen neben mir. Wie lange kannten wir uns, fragte ich mich.

 

Die Kommunikation erfolgte meist in Zeichensprache. In der Berberfamilie wurde nur Amazigh gesprochen. Teilweise auch arabisch. Französisch nicht. Kann ich, bis auf wenige nützliche Worte auch nicht. Une Baguette et deux Croissants se il vous plaît, sind die Wichtigsten.

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Das Gehöft.

Es bestand aus mehreren Häusern/Hütten.

 

Eine Hütte diente als Mittelpunkt und Aufenthaltsraum, Küche etc. Diese war als einzige beheizt. In einer anderen Hütte war das Schlafzimmer der 3 jungen Frauen.

 

Die geistig behinderte Schwester, Najema, hielt sich in einer anderen Hütte auf und wurde von der Familie versorgt. Najema hatte ich nur dreimal während meines Aufenthaltes kurz gesehen.

 

Eine weitere Hütte diente als Lagerraum, zwei als Stall für die 3 Esel, eine Ziege und die Hühner. Der Backofen befand sich in einem kleineren Verschlag.

 

Strom und fließend Wasser waren nicht vorhanden.

 

Auf dem Dach der Hütte des Schlafzimmers der 3 Frauen war ein kleineres Solarmodul installiert. Innen im Schlafzimmer sah ich den Spannungsmesser und eine Autobatterie, die als Stromversorgung diente.

Im Schlafzimmer und im Aufenthaltsraum hing jeweils eine Glühbirne an der Decke. Das Schlafzimmer war unbeheizt.

 

Ein älteres kleines stark beschädigtes und krächzendes Radio war das Tor zur Außenwelt.

 

Das Wasser musste in Kanistern mit dem Esel an einem ca. 1,5 km entfernten Brunnen geholt werden. Jede der Frauen hatte ein älteres Nokia Handy. Telefoniert wurde oft.

 

Dies war die Ladestation für die Handy Akkus. 24 Stunden immer im Dauerbetrieb.

Müll entstand so gut wie keiner. Dieser wurde von den Tieren verwertet, bzw. im Ofen verbrannt.

 

Die Esel freuten sich immer über die Mandarinenschalen, die Katzen über Eierschalen, der Hund Monis über das trockene und machmal eingeweichte Brot.

 

Nun saß ich mit den 3 netten Frauen am wärmenden Ofen. Wir frühstückten gemeinsam am einzigen runden und niedrigen Holztisch. Nicht ohne vorher die Hände zu waschen. Ich kam aus dem Stauen nicht mehr heraus.

 

Wie es doch in solch einer einfachen Hütte so urgemütlich und kuschelig sein kann. Ich fühlte mich wohl. Glaube meine Gastgeberinnen auch. 

Sie beobachteten den fremden Mann sehr genau. Ich sie auch.

 

Ich versuchte zu erklären wo ich wohne, was ich arbeite, wo und wann in ich Marokko angekommen bin, was ich schon vom Marokko gesehen hatte und wo ich vielleicht noch hin wollte.

 

Viel gesehen vom ihrem schönen eigenen Land hatten die Frauen noch nicht. Die Welt und Europa war ihnen fremd.

 

Sie schauten immer auf die Ablage in der Küche, wo einige gebrauchte Farbeimer und Kunststofftonnen, die als sicherer Aufbewahrungsort für das Mehl und andere Hülsenfrüchte und Lebensmittel dienten.

 

Aus der Kommunikation zwischen den Frauen konnte ich entnehmen, nein ich ahnte es, dass meine Hilfe gebraucht würde.

 

Ab und zu verirrte sich auch mal ein Huhn im Raum. Die 3 Schmusekatzen durften bleiben. Die Hühner nicht.

 

Irgend etwas hatten die Frauen vor.

Ob ich etwas mit dem Auto holen solle?. Dachte an diverse Lebensmittel oder Gegenstände, die schwer oder aufwändig von einer weiteren Entfernung zu transportieren waren.

 

Ich wurde gebeten mitzukommen. Schade, es war so gemütlich am warmen Ofen. Ohne die Frauen jedoch nicht.

 

Hassna und Fatima gingen runter zum Zebra. Ich hinterher. Monis, der Hofhund, zeigte mir wieder deutlich, dass er mich nicht mochte.

 

An der Taxe angekommen blickte ich wieder in die fragenden Gesichter von Fatima und Hssna. Ich hatte die Hecktüren geöffnet. Sie sahen mit fragenden Gesichtern in den Innenraum, in meine kuschelige gemütliche Wohnung. Was stimmte hier wohl nicht ?.

 

Wir fuhren auf einer schmalen schlechten Straße ca. 10 km bis zu einer Schule.

 

Eine solch schöne Schule hatte ich selten in Marokko gesehen. Innerhalb der ummauerten Schule war alles blitzeblank und aufgeräumt.

 

Der Direktor begrüßte uns. Welch ein Glück, er sprach gut englisch. Ich atmete tief durch. Fotos durfte ich machen.

 

Auch die Frauen hatten nichts dagegen. Ich war überrascht.

Er informierte mich über die Familie wo ich gerade war.

 

Eine Berberfamilie, Mutter mit 4 Töchtern, keine davon hatte eine Ausbildung. Der Vater ist vor vielen Jahren gestorben.

Die Familie kocht das Mittagessen für die Schüler, die eine der 4 Schulen in der ländlichen Region besuchen. Der Direktor ist für alle diese Schulen verantwortlich.

Für solche abgelegenen Dorfschulen sammle ich auf Messen immer Kugelschreiber. Zusammen mit einigen Schreibblöcken und Buntstiften überreichte ich dem Direktor gerne eine gut gefüllte Stofftasche. Er dankte mir und umarmte mich.

 

Wir waren am Stützpunkt, der Zentrale der 4 Schulen. Hier wurden alle Lebensmittel gelagert. Nun hatte ich also den Sinn der Fahrt verstanden.

 

Mit den Eseln wäre es bestimmt ein bis zwei Tage Arbeit gewesen, die Lebensmittel zum Haus zu transportieren.

 

Klar war mir nun auch, weshalb die beiden Frauen den Innerraum des Zebras mit großen Augen anschauten.

 

Geladen wurden 7 große Mehlsäcke, weitere Säcke mit Linsen, Hirse, verschiedene Kartons mit Käse und Ölsardinen.

Alles wurde in der mobilen Wohnung irgendwie verstaut.

 

Der Innenraum der Taxe war mit einem weißen Mehlschleier überzogen. Ich auch.

Hassna und Fatima war es peinlich, dies mit anzuschauen und entschuldigten sich mehrmals.

Die Straßenlage war nun sehr gut. Die Motorleistung des PZJ 75 nicht.

 

Ich kam schon ins Schwitzen, als ich daran dachte, die ganze Ladung den Hang hinauf bis zum Haus zu tragen. Bis dahin wusste ich noch nicht, dass 2 Esel diese Arbeit übernehmen werden. Glück gehabt. Danke lieber Gott. Es ist der 24.12.2014.

 

Wieder unterhalb des Hanges die Taxe abgestellt. Schon kam Aicha mit 2 Eseln an. Ich durfte auch mal probesitzen.

Nach dem Entladen sah ich den farblich veränderten Innenraum. Er war weiß.

 

Meine Auftraggeberinnen wollten sofort mit der Reinigung beginnen. Auch meine Kleidung wollten sie waschen, was ich ablehnte.

 

Ich bedankte mich für die Einladung und wollte starten. Die großen Wasserfälle in Ozoud und das Weihnachtsmenu warteten auf mich.

 

So einfach war das nicht. Ich solle doch noch zum Mittagessen bleiben. Hungrig war ich. Die Frauen nett.

 

Also kurz den Innenraum etwas entstaubt und wieder mit hoch zum Haus gelaufen. Den Weg kannte ich nun.

Monis, der Hund, freute sich nicht. Ich ignorierte ihn einfach.

 

Die Lebensmittel wurden in einer separaten Hütte eingelagert.

 

Es roch gut aus dem großen Raum. Schuhe aus, sich es am Ofen und Tisch gemütlich machen, Hände waschen.

 

Die Tajine mit viel Gemüse und etwas Hühnerfleisch wurde auf den Tisch gestellt, dazu Brot. Kein Besteck.

Mit dem Brotstücken das leckere Essen aufgenommen. Ein Becher, gefüllt mit Trinkwasser, war für alle gedacht.

 

Ja, es schmeckte mir sehr, sehr gut.

Zum Nachtisch gab es Apfelstücke. Die Hände wurden wieder mit lauwarmen Wasser gewaschen.

 

Der runde Holztisch wurde sehr oft benutzt. Gereinigt wurde dieser mit einem feuchten Tuch, anschließend wurde ein Becher Wasser darüber gegossen, der Tisch nahe am Ofen auf die Seite gelegt. Nach 10 Minuten war er wieder einsatzbereit.

 

Wir alle machten es uns auf den Teppichen am warmen Ofen gemütlich. Draußen schien die Sonne. Ein leckerer Tee wurde zubereitet.

 

Nun kam die Mutter von der Arbeit im Wald zurück und begrüßte den Fremdling aus Allemagne, der alleine unterwegs war.

 

Ein lautes Geschnatter ging los. Umgehend wurde der Mutter alles vom Tage berichtet. Das vermutete ich.

 

Bevor die Sonne in ihr Bettchen ging, wollte ich mich aus dem Staub machen.

 

Die Mutter, eine große, schlanke, stolze selbstbewusste Berberfrau, mit traditionellen Tätowierungen auf dem Kinn und auf der Stirn, bat mich noch zu bleiben. Ein Nein kam nicht über meine Lippen.

Ich versuchte zu erklären, dass ich später runter zum Auto zum Schlafen wolle, und morgen früh nochmals kurz kommen werde.

So einfach ging das jedoch auch nicht.

 

Die 4 Frauen hatten mich in der Hand.

 

Zusammen mit Hassna ging ich runter zum Zebra. Sie zeigte mir einen Weg der hoch zum Haus führte.

 

Als ich den verschlammten Weg sah, kam ich schon wieder ins Schwitzen.

Tiefe Löcher, von der Sonne aufgeweichter brauner Boden, Steine, Kurven und Steigung. Ohne Allrad und eingelegter Untersetztung  und durchgedrücktem  Gaspedal wäre ich mit dem Zebra nicht hoch zum Haus gekommen.

 

Nun stand das Zebra auf dem Gehöft. Hölzer mussten noch unter die beiden Hinterräder gelegt werden, damit mein mobiles Appartement in der Waagerechten stand.

 

Monis war das Ganze nicht geheuer. Er beobachtete jede meiner Aktivitäten aus sicherer Entfernung.

Den Innenraum der Taxe reinigten die Frauen umgehend. Ich wehrte mich nicht.

 

Meine Hosen und das Shirt durfte ich anbehalten. Beides wurde gut abgebürstet.

 

Ich war vor der Offenheit der Familie überrascht und fühlte mich sehr wohl hier.

 

Alles war neu, interessant, spannend und aufregend.

 

Der Steppenwolf lag nun zusammen mit 4 Frauen auf den Teppichen und Kuschelkissen, nahe am warmen Ofen.

 

Die Mutter, (Rachida) ich nannte sie immer Mama, begann Wolle zu spinnen.

Den Frauen zeigte ich die Fotos des Tages. Einige unterlagen der Zensur. Ich löschte sie.

 

Manchmal gab ich ihnen die Kamera. Sie konnten das fotografieren was sie gerne wollten und sie interessierte. Es wurden teilweise sehr schöne Fotos gemacht, die ich  jedoch nicht veröffentlichen werde.

Davon lasse ich Abzüge machen und sende diese meiner neuen Familie zu.

 

Es kam noch ein Mann mittleren Alters zu Besuch. Er reichte mir die Hand. Sie war kalt.

Er war recht still, sprach nur ein paar Worte, rauchte eine Zigarette, lud nebenbei den Akku seines Handys an der Ladestation auf und hörte sich von den Frauen die Tagesstory an.

Nach ca. 30 Minuten stand er auf und verabschiedete sich leise. Auch an den nächsten beiden Abenden wiederholte sich diese Prozedur.

 

Oft wurde ich gefragt, was denn da für Musik im krächzenden Radio zu hören ist, und in welcher Sprache gesungen wird.

 

Gegen 22 Uhr bin ich dann vorsichtig zum Zebra gegangen. Der Batteriestrom war langsam auch zu Ende. Die einzige Deckenlampe flimmerte.

Monis, machte sich nicht bemerkbar. Es war wieder eiskalt auf 1.800 m Höhe.

 

Ein neuer Tag wurde mir geschenkt. Die Nacht war wieder frostig. Mein neuer Dauenschlafsack bestand den Test herrvorragend.

 

Eigentlich wollte ich ja am 24.12. schon in Ozoud sein. Ob ich es heute schaffen würde?

 

Um 7 Uhr hatte ich die Standheizung angeworfen und das braune Pulver, das den Becherboden bedeckte, mit heißem Wasser übergossen. Der Kaffee schmeckte. Frische Socken wurden aus dem Schrank entnommen. Ja, ich zog diese auch an.

 

Hassna klopfte gegen 8 Uhr ans Zebra. Es war Frühstückszeit.

 

Ich freute mich auf die warme gemütliche Stube und den Geruch des Feuers. Wir nahmen gemeinsam Tee, leckeres Fladenbrot, Olivenöl und Marmelade ein.

 

Hassna begann Brotteig zu kneten.

 

Es war interessant, die Arbeitsschritte und die Knettechnik mit den Händen und Fingerknöcheln zu sehen.

Teig für 9 Brote wurde zubereitet.

Ich bin mit zum Backofen gegangen und habe beim Backen zugeschaut, was Hssna freute.

Aicha belud den Esel mit Wasserbehältern und ritt zur Quelle. Der noch junge Esel lief einfach hinterher.

Fatima kochte und Mama ritt mit dem Esel, die Axt dabei, in den angrenzenden Wald.

Ich hatte begonnen, Monis einige Brotreste zuzuwerfen. Näher als 3 m kam er nicht zu mir heran. Er traute mir nicht über den Weg.

 

Im Zebra hatte ich auch Hundeleckerlis dabei. Gut und Günstig von EDEKA. Auf diese war Monis besonders scharf. Mal etwas anderes auf seinem kargen eintönigen Speiseplan.

Diese vertrauensbildende Maßnahme war nach 10 Minuten beendet. Wir beide gingen wieder getrennte Wege. 

 

Zwischendurch griff ich auch auf meine Lebensmittelvorräte zurück, die in der Speisekammer des Zebras lagerten und schon lange auf ihre Bestimmung warteten.

 

Der natürliche Orangensaft, mit 100% Fruchtanteil und FAIRTRADE Siegel, wurde gleich mit Zucker gesüßt. Der rote Traubensaft umgehend in die Ecke gestellt. Der sah nach Wein aus. Konnte jedoch geklärt werden. Geöffnet wurde der Tetrapack nicht.

 

Die Kunststoffflaschen der beiden kleinen 0,2 Liter Fruchtsäfte wurden nach dem Genuß des Inhaltes, umgehgend zur sicheren Aufbewahrung von Gewürzen verwendet.

 

Ich hatte auch noch 6 Eier dabei. Meine nicht mitgezählt.

 

Hier brach plötzlich Gelächter aus, als die Frauen die Stempel auf den Eiern sahen.

Meine Wurstdosen behielt ich. Die Fischkonserven nicht.

 

Die Lebkuchen, Dominosteine und sonstigen Süßigkeiten, die ich immer mal wieder in den Tiefen der Taxe ausgeraben hatte, wurden gerne versucht und für gut befunden.

 

Nun stand eine Hausbesichtung beim Zebra an.

 

Mutti wollte es sich gleich im 1. OG gemütlich machen.  Die Puppillen der Frauen erweiterten sich, als diese die 45 L Kompressorkühlbox und das Porta Potti entdeckten.  Auf eine praktische Vorführung verzichtete ich.

 

Gepinkelt hatte ich, wie die alle auch, hinter dem Zaun.  Ja, ich bin sehr aufmerksamer Beobachter.

Zusammen mit Hassna bin ich zur Schule gefahren, um den Kindern ihr Mittagessen zu bringen.

 

Es gab Brot und Käse. Mit 2 Lehrern konnte ich mich in Englisch unterhalten.

Erste Unterrichtssprache an der Schule ist Arabisch, Zweitsprache Französisch. Es wird jedoch auch Amazigh, die Sprache der Berber im Norden, gelehrt.

 

Mich begeistern immer die schönen Schriftzeichen.

Es war schon wieder Mittagszeit. Couscous mit etwas Fleisch wurde gemeinsam gegessen. Diesmal mit einem Löffel. Zum Nachtisch eine Mandarine.

 

Es lag wieder etwas in der Luft.

 

Die Frauen hatten mit mir etwas vor. Sie hatten sich umgezogen, saßen auf dem Teppich, schminkten und kämmten sich am wärmenden Ofen. Als Spiegel diente ein kleines zerbrochenes Spiegelglas.

 

Ich bin aufgestanden, die Schuhe wieder angezogen, zum Zebra rüber gelaufen, die obere rechte Schranktüre geöffnet und meinen kleinen klappbaren Kosmetikspiegel geholt, nochmals Danke zu ihm gesagt, mich verabschiedet und ihn dann den Frauen überreicht.

 

Die Vergrößerung wurde gleich ausprobiert. Ein Geschnatter ging wieder los. Jedes Detail im Gesicht wurde nun genauestens inspiziert. Die Schminkerei dauerte nun etwas länger.

 

Ich war überrascht, mit welcher Selbstverständlichkeit und Offenheit sich die jungen Frauen gegenüber mir verhielten. War ich doch ein unbekannter Ausländer und ein Christ.

 

Nun ging´s los. Sie wollten mir ihre Umgebung zeigen. Das wusste ich nun.

 

Aicha hatte 4 Musikkassetten in der Hand. Ich das passende Radio mit Kassettenfach im Zebra. Man(n) soll halt nichts wegwerfen oder bewährtes austauschen.

 

Zu hören war traditionelle Berbermusik aus dem Rif Marokkos. Und das ziemlich laut.

Begeisterung hatte auch hervorgerufen, als ich das Smartphone als Disco nutzte. Über Bluetooth wurde ein Lautsprecher aktiviert.

 

Die Stimmung war klasse, die Landschaft auch.

Zuerst sind wir an einen schönen See gefahren. Hier legten wir eine Pause ein.

Im Sommer wird der See als Badesee genutzt. Auch sind zu dieser Zeit Berberaffen zu sehen.

 

Dann ging die Fahrt weiter zu den Sources de l’Oumer Riba. Den ganzen Buden nach zu urteilen, ist hier im Sommer sehr viel los.

Über kleine Nebenstraßen ging´s zum Haus zurück.

 

Interessant war auch, dass meine Mitfahrer, auch die vielen Anhalter die noch mitgenommen hatte, live erleben konnten, wie Kinder bei Touristenfahrzeugen versuchten zu betteln.

 

Monis bellte mich nun nicht mehr an. Hielt jedoch einen Sicherheitsabstand ein. Es gab wieder Hundeleckerli. Der Abstand zu meiner Hand  wurde täglich geringer.

Mutti hatte eine große Schüssel Spaghetti mit Tomatensoße gekocht. Diese wurde restlos, bis auf eine Portion für Nadema, verhaftet.

 

Die Frauen wollten nun mein Smartphone genauer betrachten. Da war der Abend am gemütlichen Ofen gelaufen.

Fleißig wurden die Funktionen und das Handling getestet. Alle Fotos wurden angeschaut.

 

Ich musste einiges erklären. Etwas peinlich war auch, als sie ein Foto von mir mit Anzug und Krawatte entdeckten. Also bitte vor der Tour alles einem intensiven Check unterziehen.

 

Rückblickend gesehen ist es gut, wenn man Bilder von zu Hause, seiner Umgebung, Wohnung, Familie etc. zeigen kann. Das interessiert die Menschen.

 

Gefunden hatten sie auch die Musikdatei. In jeden Titel wurde reingehört oder dieser auch vollständig angehört.

 

Ich musste oft erklären, wer das ist, aus welchem Land die Gruppe kommt und in welcher Sprache gesungen wird. Manchmal auch um was es in dem Song ging. Das war etwas schwierig. Klappte jedoch öfters.

 

Wenn es um die Liebe in den Songs ging war die Aufmerksamkeit besonders hoch. Die deutschen und englischen Worte dafür waren schnell im Gehirn der Frauen verankert.

 

Über Bluetooth wurden viele Titel auf ihre Handys übertragen. Ich hatte auch traditionelle Berbermusik von deren Handys überspielt bekommen.

 

2 Männer kamen zu Besuch, um sich über den fremden Mann zu erkundigen. So wie ich mitbekommen hatte, hatten sich wohl neugierige Nachbarn gemeldet.

 

Ich musste meinen Reisepass zeigen. Habe ein Fiche überreicht. Meine Daten wurden telefonisch an irgendjemand übermittelt.

 

Es wurde noch gemeinsam ein Tee getrunken. Die Männer verabschiedeten sich höflich.

 

Kurz danach kam noch die nette Nachbarin mit ihrer Tochter zu Besuch. Mein Reisepass machte immer noch die Runde.

 

Wir alle lagen um den warmen Ofen herum. Nun waren 6 Frauen in der Hütte.

 

Mama spann wieder Wolle und hatte alles im Blick.

Wir schauten gemeinsam die Fotos des Tages an. Auch diesmal musste ich wieder einige male die Papierkorbtaste an der Kamera drücken.

 

Nun war Haare kämmen angesagt. Frauenthema war auch meine wenigen Haare auf dem Kopf. Ich verstand die Worte nicht. Ich ahnte es.

 

Stolz zeigte ich die Haare auf meiner Brust. Das Gelächter hörte man bestimmt in allen umliegenden Gehöften.

 

Mit einer runden und roten Kunststoffbürste, wie ich sie aus den sechziger Jahren kannte, kämmte ich unter fachlicher Anleitung der Nachbarin, die wunderschönen und sehr langen Haare einer der Frauen.

 

Der allabendliche Sprachkurs, Deutsch-Arabisch, Arabisch-Deutsch wurde fortgesetzt.

 

Wieder lernte ich einige Wörter arabisch, die Frauen einige deutsche Wörter. Das war immer eine lustige Runde wegen der Aussprache. Es wurden viele Tränen vergossen.

 

Spass  gemacht hatte es immer, wenn es um die Begriffe Liebe und Küssen ging.

Solche aufmerksame Zuhörer und Beobachter wünscht sich jeder Lehrer im seinem Unterricht. Auf praktische Übungen wurde auch hier verzichtet.  

Gegen 22.30 Uhr sind wir alle ins Bett gegangen. Ich in meines. Monis hatte ich nicht gesehen. Morgen wollte ich weiter in den Süden.

 

Gut ausgeschlafen bin ich kurz vor 8 Uhr vom Schlafzimmer im 1. OG runter ins Badezimmer und in die Küche gegangen. Ok, das ist etwas übertrieben. Ich bin runter gestiegen. Platz für eine Wendeltreppe ist nicht vorhanden.

 

 

Der neue sonnige und noch kühle Tag begann schon mit einer Überraschung. 

Monis saß mit entsprechendem Abstand vor meinem Appartement. Er lernte schnell, dass hier gute Dinge gelagert wurden.

Ich nahm ein Leckerli in meine Finger. Mit ausgestrecktem Arm zeigte ich ihm den leckeren Hundesnack. Es dauerte fast 15 Minuten, bis er ihn vorsichtig meinen Fingern entnahm. Ich freute mich. Monis sicherlich auch über diesen gewaltigen vertrauensvollen Schritt.

Vor der offenen Hand hatte Monis noch große Angst.

 

Nach dem gemeinsamen Frühstück wurden wieder Brote gebacken. Mama und Hassna sortierten von dem Haus Linsen.

Es wurden kleinere Steinchen entfernt.

Die Schüler bekamen heute Brot und Linsensuppe zum Mittagessen. Dies aßen wir auch zu Mittag. Ohne Löffel, nur mit Brot in der Hand. Traumhaft diese Suppe.

Wollte schon meine Würstchen im Glas als Beilage holen. Das wäre das perfekte schwäbische Gericht. Die Würste waren aus anonymem Schweinefleisch hergestellt. Lügen wollte ich nicht. Die Hühner und die Ziege kannte ich. Sie mich auch.

 

Heute sah ich, dass die Familie auch selbst Teppiche herstellt. Diese lagerten im Schlafzimmer der drei Frauen und werden auf dem Markt, bzw. über Händler verkauft.

 

Einige wurden in der Sonne ausgelegt und gereinigt, bzw. noch einige Arbeiten vorgenommen. Ich wurde auch mit eingespannt. Die Wolle wird selbst mit unterschiedlichsten Farbpigmenten eingefärbt.

Ich war sprachlos, als ich die schönen Teppiche sah. Auf Arabisch lobte ich diese tollen handgemachten Teppiche.

Ein gestreifter Teppich, ca. 4 x 2 m, hatte mir besonders gefallen, was zur Kenntnis genommen wurde.

 

Nach dem gemeinsamen Mittagessen war der große Abschied angesagt. Alle waren traurig.

 

Den Frauen überreichte ich noch Körperlotionen, Cremes und Duschgels.

 

Ich begann nun, den Tränen nahe, langsam und widerwillig das Zebra startklar zu machen.

Ich räumte gerade das Wohnzimmer auf, als die Frauen kamen und mir den schönen Teppich zum Abschied schenkten. Ich war sprachlos und lehnte dies mehrfach, jedoch vergebens ab. Geld dafür hatte ich nicht angeboten.

 

Weiterer Besuch sagte sich an.

Ein Verwandter der Familie und ein älterer Mann kamen aus Kenifra mit dem Moped an, das unterhalb des Hanges abgestellt wurde.

 

Ich wurde herzlich, ja wie ein Familienmitglied, begrüßt. Mit den Männern führte Mama intensive Gespräche. Worum es ging, wusste ich nicht.

 

Ich saß mit Fatima auf dem Sandhaufen vor dem Haus und lernte ein paar arabische Zahlen, sie deutsche Zahlen.

 

Anschließend bereiteten Fatima und Aicha sehr leckere Pfannkuchen für die Gäste zu, die gemeinsam im Haus gegessen wurden. Die Teile waren ein Traum. Fatima und Aiche sahen es mir an. 

Das Wort Pfannkuchen wurde schnell gelernt. Das mit dem Pf kam nicht so deutlich über ihre Lippen. Nur das F konnte gut ausgesprochen werden.

Es war schon wieder Nachmittag. Eigentlich wollte ich schon seit 2 Stunden unterwegs sein.

 

Im Raum roch es plötzlich sehr süßlich. Beide Männer entspannten sich nach dem Essen bei einem Minztee und einem, in der Nordatlasregion angebauten natürlichen pflanzlichen Produktes.

Ich entspannte mich auch. Leider konnte ich anschließend nicht mehr am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen.

 

Später verhafteten wir noch alle gemeinsam eine Büchse Heringe in Tomatensoße.

 

Tschüss für heute ihr Wasserfälle. Ich glaubte, die Frauen freuten sich.

 

Wie jeden Tag um 17 Uhr. Die Esel, die Hühner, die Ziege und  Monis warteten geduldig vor der Türe auf ihre Abendmahlzeit.

 

Wieder verbrachten wir einen wunderschönen und lustigen Abend am warmen Ofen.

 

In der Frauenrunde wurde wieder etwas beredet.

 

So wie ich mitbekommen hatte, wollen Mama und Hassna morgen nach Khenifra fahren. Hier ist Samstags großer Souk und auch die Teppichversteigerung. Beides interessierte mich.

 

Ich bot an, Mama und Hassna nach Khenifra zu fahren und beide wieder zurückzubringen um anschließend weiter zu fahren. Mein Angebot wurde angenommen. Die Freude war groß. Die Wasserfälle mussten warten.

 

Kopftuchtausch

 

Zwei der Schmusekatzen

Vor dem Frühstück übte ich wieder mit Monis. Die Leckerlis waren aufgebraucht. Es gibt immer Alternativen.

 

Ich opferte eine halbe Büchse Schinkenwurst. Dass diese vom Schwein war, interessierte den Hund nicht.

Monis konnte nicht widerstehen. Nach mehreren Anläufen hatte er mir die Wurststücke aus der offenen Hand gefressen. Ich war stolz. Er war stolz. Anfassen ließ er sich jedoch nicht.

 

Gut gefrühstückt wurde dann das Zebra mit einem großen und schweren Teppich beladen. Mama setzte sich hinten, mit leeren Säcken und Taschen auf die gepolsterte Bank.

 

Kaum ein paar Meter gefahren, stoppte uns Allah, der nette Nachbar. Ich sah in täglich morgens und abends, wenn er mit seiner großen Herde Schafe und Ziegen am Grundstück vorbei ging. Wir beide mochten uns.

 

Er gab mir 2 gefüllte schwere Getreidesäcke mit. Auf dem Weg in die Stadt haben wir noch eine Bekannte mitgenommen.

 

Der erste Stopp in der Stadt war an einer kleinen Getreidemühle. Hier gab ich die gefüllten Säcke ab und holte diese am Nachmittag wieder als Mehl ab.

 

Mama ging auf den großen Souk um einzukaufen, Hassna zeigte mir die Stadt.

 

Wir trafen dann die Mutter wieder auf dem Souk und der Einkauf wurde gemeinsam fortgesetzt.

 

Mit Mama bin ich Hand in Hand über den Markt geschlendert, was natürlich vielen auffiel.

Die vielen Einkäufe wurden im Zebra verstaut. Wir sind dann weiter zur Teppichversteigerung in das Zentrum gefahren.

 

Der riesige Teppich wurde hier einem Händler übergeben, der diesen, gegen eine Provision, verkaufen sollte.

Es war spannend dies mit erleben zu dürfen.

Den Teppich haben wir jedoch wieder mitgenommen, weil Mama mit dem Angebot von 2.500 Dirham nicht einverstanden war. Dem Händler musste sie jedoch etwas bezahlen.

 

Sie lud uns zum Mittagessen in ein kleines Restaurant ein. Wir fielen den Gästen auf. Zwei Frauen vom Land und ein Ausländer.  Mama bestellte für uns alle ein halbes Hähnchen mit Pommes, dazu noch mehrere kleine Schalen, gefüllt mit verschiedenen Gemüsen. Dazu tranken wir Wasser.

 

Wir waren die einzigen Gäste, die sich im Restaurant das Menu teilten und mit den Händen gegessen hatten. Viele Gäste beobachteten dies und redeten über uns.

 

Auf dem Rückweg stoppten wir noch an einer Quelle, an der auch viele Stadtbewohner ihr Wasser holen.

 

Hier traf ich auch Mehmet wieder, den ich am Vortag bei der Familie kennengelernt hatte. Er hat hier mit der Großfamilie einen kleinen Kiosk, wo man auch etwas essen kann. Ich musste essen.

 

Am späten Nachmittag sind wir wieder am Haus eingetroffen. Der Nachbar freute sich über das frische Mehl. Ich über einen weiteren Abend bei meinem Harem.

 

Natürlich wurde Fatima und Aicha wieder alles von der Tour nach Khenifra berichtet. Dem Geschnatter nach, muss da vieles geschehen sein.

 

Viele Freunde, Verwandte und Bekannte der Familie, die wir in der Stadt getroffen hatten, sprachen wohl über das neue Familienmitglied aus Allemagne.

 

Mama hatte auf dem Markt auch Sardinen und ein Huhn gekauft. Beides wurde nun von den Töchtern für das Essen zubereitet.

An diesem Abend aßen wir Sardinen mit Brot. Zum Nachtisch wurde Popcorn gemacht.

Es war wieder ein wunderschöner kuscheliger Abend mit Fotozensur, Musik hören und Sprachkurs. Mama flossen bei meiner arabischen Aussprache wieder die Tränen. Sie kringelte sich auf dem Boden.

 

Heute war der Abschiedstag.

 

Nach dem Frühstück lagen wir wieder um den warmen Ofen herum.

Hassna schaute immer auf meine Hände. Ich hob beide Arme, in den Augen Fragezeichen, und zeigte die Hände Hassna.

Sie meinte, meine Fingernägel seinen zu lang. Diese hatte ich vor meiner Abfahrt noch entsprechend bearbeitet. Nun, ja, andere Länder andere Sitten.

 

Mit einem schon in die Jahre gekommenen, gut gebrauchten, leicht angerosteten und etwas stumpfen Nagelknipser wurden die Fingernägel um ca. 1mm gekürzt. Könnte auch etwas mehr gewesen sein.

 

Ohne größere Verletzungen überstand ich diese Prozedur. Die am Knipser fixierte ausklappbare Nagelfeile war stumpf, sie versagte ihren Dienst.

Schuhe an, rüber zum Zebra gelaufen, Monis wedelte mit seinem Schwanz, die Schranktüre oben rechts geöffnet und mein Nagelset geholt, mich davon verabschiedet und der Familie überreicht. Die Freude war groß.

 

Mit welch kleinen Dingen, denen wir hier keine Bedeutung schenken, man den Menschen doch solch eine große Freude machen kann. 

Nun stand der große tränenreiche Abschied von meiner lieben Familie an.

 

Es waren 5 wundervolle, spannende, lustige und erlebnisreiche Tage. Ich habe einiges für mein Leben mitgenommen. Die Sicht auf einige Dinge hat sich geändert.

Ich musste versprechen, wieder zu kommen. Versprochen habe ich auch, die vielen Fotos per Post zu senden.

 

Und Monis ließ sich das erste Mal von mir streicheln.

 

Bei Mehmend, dem Verwandten der Familie, der einen Kiosk an einer Quelle kurz vor Khenifra betreibt, stoppte ich, füllte Wasser auf und trank noch einen guten Abschiedstee.

In Khenifra kaufte ich noch Brot und Obst.

 

Hier ist mir auf dem Weg zum Zebra das Handy aus der seitlichen unverschlossenen Hosentasche gefallen. Dies hatte ich nicht bemerkt. Als ich gerade starten wollte, klopfte ein Mann an die Seitenscheibe und gab mir mein Handy zurück. Shukran.

 

Auf der N8 fuhr ich weiter über Kasba-Tadla und Bini-Melllál zu den Ozoud Wasserfällen.

 

Ich parkte kurz an einem Aussichtspunkt um den See zu fotografieren.

 

Auf dem Parkplatz stand ein neuer Kleinbus. Dieser hatte eine Klimaanlage. Ja, in diesem wurden Touristen, die eine Rundfahrt gebucht hatten, transportiert. Diese genossen auch den wundervollen Ausblick.

 

Einige schwätzten Schwäbisch. Ich wurde mit Sie angesprochen. Mir stockte der Atem.

Haben Sie denn keine Angst so alleine in diesem Land unterwegs zu sein?. Es folgte ein kurzes knappes Statement von mir.

 

Eine attraktive Frau, wollte jedoch nicht mit mir weiterfahren. Ist es zu gefährlich, dachte ich.

 

Und weiter ging die Fahrt.

Unterwegs habe ich noch einige Fahrgäste mitgenommen.

 

Darunter auch ein Polizist und seinen Freund, der Belgische Schäferhunde züchtet. War sehr interessant, zumal Adil, der Polizist, sehr gut englisch sprach und gerade auch deutsch lernt.

Mit ihm hatte ich dann alle 2 Tage telefonischen Kontakt. Es wurde gleich ein Selfie vor dem Zebra gemacht.

 

In der Dunkelheit bin ich in Ozoud auf dem sehr schönen Campingplatz Zebra angekommen, der von einem netten holländischen Ehepaar geführt wird.

 

Für mich bisher der schönste Campingplatz in Marokko mit Wohlfühlcharakter und vorbildlichen sanitären Anlagen. Von hier aus kann man zu Fuß zu den Wasserfällen gehen, bzw. auch kleinere Wanderungen unternehmen.

 

Auch Reisende, die mit einem Mietwagen unterwegs sind, können hier schöne Zimmer mieten.  Paul und Renate, die beiden netten Besitzer, bieten auch Offroadtouren an.

 

Hier der Link, den ich hier gerne einfüge.  www.campingzebra.com/

 

Hier lernte ich endlich Christoph aus dem Breisgau und seinem Hund Bongo kennen. Ob Christoph wusste, dass ich komme?

Auch David aus Slowenien traf ich hier.

Die schöne Taxe von Christoph.

 

David ist im November 2014 von Slowenien aus, zur seiner großen Afrikaumrundung mit dem Motorrad gestartet.

 

Er wird, ab Südafrika, gemeinsam mit seiner Freundin. auch weiter nach Afghanistan und Pakistan und dann weiter in die Mongolei fahren.

Seine Reise kann man hier verfolgen: www.adventure-homeless.com/en/

 

Schön war zu hören, dass David auch 5 Tage bei einer Familie lebte und schon gut arabisch sprach. Wir tauschten unsere Erlebnisse aus.

 

Wie versprochen, habe ich Christoph einen Lebkuchen überreicht. Wenn auch etwas verspätet. Selbstverständlich bot ich auch den anderen Gästen im schönen gemütlichen Lokal Lebkuchen an.

 

Eigentlich wollte ich mir am nächsten Tag die Ozoud Wasserfälle, die höchsten Marokkos, mit 110 m Falltiefe anschauen und dann gleich weiter in Richtung Icht zum Silvestertreffen fahren. Wollte ich.

 

Es war jedoch eine solch relaxte Stimmung, dass ich mich entschloss noch eine weitere Nacht auf dem CP Zebra zu verbringen.

 

Nach dem Frühstück bin ich dann mit David runter zu den herrlichen Wasserfällen gelaufen und auf der anderen Seite wieder zurück zum CP.

Auf dem Weg zum Wasserfall sah ich meinen ersten Berberaffen, der auf einer Mauer saß.

 

Ich natürlich gleich die Kamera startklar gemacht. Als ich auslösen wollte, schaute der Affe aus 10 cm Entfernung in das Objektiv, klapperte lautstark mit seinen Zähnen, drehte sich herum, zeigte mir seinen Hintern, steckte den Zeigefinger rein, drehte diesen mehrmals, grinste mich an und saß dann wieder auf der Mauer.

David und ich hatten Tränen gelacht.

Von Touristen hielt dieser Affe wohl nicht viel. Er bettelte nicht und wollte mich auch in kein Teppichgeschäft schleppen.

Ja, es war Entspannung pur. Die Verkäuferin des frisch gepressten O-Saftes attraktiv und schüchtern. Die Aussicht herrlich.

Nach dem mehrstündigen Spaziergang haben wir im Ort noch einige Lebensmittel für das gemeinsame Abendessen eingekauft.

 

Christoph kochte Gemüse, ich spendierte Fleischkäse.

Es war ein herrlicher und lustiger Abend im Freien, den wir spät im Restaurant ausklingen ließen.

 

Danke David und Christoph für den schönen Abend. Die Koordinaten von einigen Points of Interests ist mir Christoph noch schuldig :-)

Christoph und ich verabschiedeten uns am nächsten Morgen von David.

 

Gemeinsam sind wir über Demnate der R307 gefolgt. Grobes Tagesziel war Ouarzazate.

Wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein durch grandiose Landschaften über 2 Pässe, ca. 2.200 m hoch, bis nach Ouarzazate.

Hier ging es um cm. Es klappte, dank der guten Einweiser.

 

 

Eine kurze Teepause in einem lebhaften Bergdorf.

In Ouarzazate trafen wir am späten Nachmittag auf dem öffentlichen Camingplatz ein. Dieser liegt etwas außerhalb der bekannten Filmstadt, eingeschlossen von grandiosen Landschaften.

 

Bongo, der Hund von Christoph, musste gleich mal Gassi gehen. Wir beide auch.

Vom Campingplatz aus sind wir zum Abendessen in den Vorort gelaufen. Der frisch gepresste O-Saft, die marokkanische Suppe und das Omlette mundeten.

 

Anschließend führte mich Christoph, der seit über 40 Jahren Afrika bereist, noch durch ein sehr schönes Altstadtviertel.

In der Kabine seines Toyotas HZJ 79 beendeten wir bei einem Fläschchen Rotwein den wunderschönen Tag.

 

Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von Christoph, der weiter nach Zagora fuhr. Danke Christoph. Wir sehen uns wieder.

 

Es ist der 31.12.2014.

Ich hatte noch über 450 km bis nach Icht vor mir und atmete tief durch. Um 18 Uhr wollte ich auf dem CP eintreffen.

 

Die Strecke führte mich, unterbrochen von einigen Fotostopps, Anhalter mitnehmen und spontanem Treffen mit Franks Gruppe, über Taznakht, Foum Zguid, Tata und Akka bis nach Icht.

 

Auch unterwegs sah man oft und deutlich die Schäden, die das Hochwasser im November 2014 anrichtete.

Zufälliges Treffen mit Frank und seiner Gruppe,

Ca. 15 km vor Icht, es war schon dunkel, winkte an der Straße sehr aufgeregt ein Mann.

Ich stoppte und brachte ihn und seine hochschwangere Frau schnell und direkt zum Arzt nach Foum-el-Hassane.

18.30 Uhr schlug ich auf dem schönen Campingplatz Borj Biramane in Icht ein. Kurz davor überreichte ich an einem Kontrollposten dem Polizisten noch ein Fiche. Auch der Reisepass wurde genau angeschaut.

 

Die Freunde vom Bodenseestammtisch, Steffen und Lilli, Günter und Elke sowie Gerd hatten sich schon häuslich eingerichtet.

 

Leider war die Zeit für ein ausgiebiges Schwätzle zu knapp. Die Zeit drängte.

 

Es war große Sylvesterparty im Restaurant angesagt. Überwiegend waren französische Gäste anwesend.

 

Hier lernte ich auch Harald, aus der Nähe von Hamburg kennen. Kontakt mit ihm hatte ich über das Wüschi Forum. Harald war mit seinem VW Bus und Hund zum ersten Mal in Marokko unterwegs.

 

Mir ging, nach den vielen schönen relaxten Tagen, die große Menschenansammlung, der Lärm und die laute Musik auf den Zeiger. Das Essen nicht.

Ich habe mich dann recht früh ins Schlafzimmer zurückgezogen. Tief schlafend bin ich in das Jahr 2015 gesegelt.

Treffen der Bodenseestammtischler. Leider viel zu kurz.

 

Bei Tageslicht sah ich neben dem Zebra noch zwei weitere Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen.

Der Unimog kam mir bekannt vor.

Ja, es waren Helmut und Elisabeth. Beide hatte ich in 2014 auf der Hochzeit eines Freundes kennengelernt. Zusammen waren sie mit Gerd und Renate und ihrem Mercedes G mit großer Wohnkabine unterwegs.

 

Danke euch für das leckere Frühstück, den Tee in der Sonne und das Schwätzle.

Im Cocpit des Unimogs ganz heimlich aufgenommen.

Helmut stand 17 m vom gespeicherten Wegpunkt entfernt. Hätte er doch besser seine Elisabeth fragen sollen :-)

Leider reisten alle ab.

 

Ich beschloss einen Ruhetag auf dem CP einzulegen. Wäsche waschen, ja auch meine Socken. Suchen brauchte ich diese nicht.

 

Das Reisetagebuch wurde aktualisiert und Rolis Folienschriftzüge am und im Zebra angeklebt.

Es war ein sehr entspannter Tag. Ich genoss ihn.

 

Mein Abschiedsgeschenk von der Berberfamilie im Norden

Frank und seine Verwandten kamen auch noch kurz auf den Platz um auf das Neue Jahr anzustoßen.

Die Frauen bei der der Tagesplanung. Die Männer mussten fahren. Ich blieb.

Nachmittags kamen 2 Toyota Landcruiser HZJ 78 aus Spanien auf den Platz. Sehr interessante Fahrzeuge mit einigen Umbauten.

Am nächsten Morgen frühstückten wir noch gemeinsam.

Ich startete in Richtung Akka, bog jedoch unterwegs auf eine Piste ab, die mich zu einer Berberfamilie führte.

 

Diese hatte ich vor einem Jahr kennengelernt. Wieder einmal hatte ich mich total verfahren und landete zufällig in dem paradisischen Oasendorf.

 

Eine traumhafte Strecke in einer wundervollen Landschaft zu diesem Oasendorf.

Es war Freitag. Alles wirkte ruhig in dem kleinen idyllischen Dorf.

Eine sehr dunkelhäutige freundliche Bewohnerin, ja sie war hübsch und unverheiratet, führte mich zum Haus der Familie.

Auf dem Weg zu Haus wurden natürlich gleich persönliche Dinge zu meiner Person abgefragt.

 

Der Vater, der seinen 12 Monate jungen Enkel auf dem Arm trug, und die Mutter, die ich beide noch nicht kannte, baten mich hinein in das Haus.

 

Schuhe aus, zum Glück frische Socken angezogen, rein in das Wohnzimmer. Es ist Sitte, dass bei Besuchen irgend eine Art Kölnisch Wasser über einem versprüht wird. Der duftende Nebel legte sich über mich.

 

Wieder Hände waschen, leckeren heißen Tee, dazu Gebäck und Datteln aus dem eigenen Oasengarten.

 

Ich hatte viele Fotos vom letzten Besuch dabei, auch Kleidung und Geschenke für die Kinder und die Erwachsenen der Großfamilie.

 

Der jüngste Sohn Mohmed, der dieses Haus mit seiner Frau und dem einjährigen Sohn bewohnt, kam aus der Moschee im weißen Gewand und weißer Mütze zurück.

 

Sein Bruder Abderahman kam auch hinzu. Wir hatten uns kräftig umarmt. Küsse links, rechts, links, rechts auf die Wange.

 

Die Freude war groß. Beide sprechen gut französisch und interessieren sich sehr für die internationale Politik. Dies führte teilweise zu heftigen Diskussionen zwischen den Brüdern.

 

In arabischer Sprache hört es sich für mich immer beängstigend an. Die Brüder diskutierten und lachten.

 

Die Frauen stellten eine große Schale Couscous mit Hühnerfleisch auf dem Tisch. Dazu gab es Brot.

 

Beim Essen sind die Männer unter sich. Ist bei mir zu Hause seit einigen Monaten auch so. Ich war also nicht überrascht.

Wir unternahmen anschließend einen sehr langen Verdauungsspaziergang durch die duftenden Gärten in der Oase, die sich auf ca. 2 km entlang des Flusses erstrecken.

 

Der Vater schenkte mir ein Tuch und wickelte es um meinen Kopf. Es hielt.

 

Sie zeigten mir, was alles angebaut wird, wie die Gärten bewässert werden und die Schäden, die die Wildschweine anrichteten.

Manchmal kommt ein professioneller Jäger und erlegt die Wildscheine.

 

Mohmed wurde auch schon von einer Wildsau angegriffen und verletzt. Er erschlug die Sau mit einem Stein.

 

Auch Trauben, die jedoch wild wachsen, werden in den Gärten geerntet.

Wir sind dann auf einem schmalen Pfad, auf der gegenüberliegenden Seite des Dorfes, am Berg entlang spaziert.

Die besseren Schuhe für dieses Gelände hatte ich an.

Eine wirkliches Paradies diese Gegend. Ich konnte mich nicht satt sehen.

Im Haus angekommen, wollte ich mich verabschieden.

 

Sie ließen mich nicht gehen. Ich solle noch zum Essen bleiben und die Nacht hier im Haus verbringen. Mein Magen stimmte zu.

 

Der Fernseher wurde eingeschaltet. Nun sah ich seit meiner Abfahrt wieder Nachrichten. Interessiert hatten sie mich nicht.

 

Ich hörte, wie im Innenhof ein Messer geschliffen wurde. Es soll wegen mir kein Huhn geschlachtet werden, dachte ich.

Ich ging zur Tür und schaute hinaus. Es sah nicht gut aus.

 

Eine größere runde Plastikschüssel, Stricke und einen großen Sack konnte ich sehen. Das Huhn durfte weiterleben, die junge Ziege nicht.

 

Die Brüder baten mich mitzukommen. An das Haus grenzte der Stall.

 

Mit einer 10 Monate jungen Ziege unter dem Arm, kam einer der Brüder aus dem Stall.

 

Ich sagte noch, dass sie wegen mir, bzw. wegen dem Abendessen die Ziege nicht schlachten sollen. Auch, dass ich keinen großen Hunger hätte. Es half nichts.

Es sei die Nahrung für die Familie, so die Antwort.

Die ganze Prozedur konnte ich mit verfolgen, bzw. musste auch mal mit anpacken.

Die ausführliche Fotodokumentation der einzelnen Arbeitsschritte bleibt in meinem Archiv.

Nach ca. einer Stunde war die Ziege zerlegt und lag in der Küche.

Angeblich schmecken junge Ziegen am Besten. Ich hatte noch nie bewußt Ziegenfleisch gegessen. Das nahm ich an.

Auf dem Markt bezahlt man für eine junge Ziege ca. 30 Euro.

 

Ein kleiner Grill wurde im Raum in der Nähe der offenen Türe abgestellt. Hier wurden als Vorspeise die Innereien gegrillt.

 

Teilweise wurden einige Stücke vom Grill entnommen, in Streifen vom Magen der Ziege gewickelt, auf einem Spieß fixiert und wieder gegrillt.

 

Entgegen meinen Erwartungen schmeckte es mir doch recht gut.

 

Die Frauen brachten dann die Tajine mit Ziegenfleisch herein. Es war köstlich. Danke liebe Ziege.

Zum Nachtisch gab es Mandarinen und einen Esslöffel mit einer zähen und harten Paste aus Datteln und Honig. Ein Gedicht.

Das Telefon klingelte. Ich solle kommen.

 

Am anderen Ende war die Tochter Nadjema, die in Frankreich arbeitet. Letztes Jahr hatte sie uns hier zum Tee eingeladen. Ihr Freund spricht fließend Englisch und fungierte als Dolmetscher.

 

Auch ihre jüngere Schwester Fatima hatte angerufen. Sie arbeitet nun in Marrakech. Ich hatte vor, sie noch zu besuchen. Wieder lernte ich ein paar arabische Worte.

 

Der Ortsvorsteher kam noch zu Besuch um sich über den Fremden zu informieren. Ich überreichte ihm ein Fiche. Er nickte zufrieden als es das Papier verkehrt herum zu lesen versuchte.

 

Der schöne Abend ging schnell vorbei. Zum Zebra durfte ich nicht mehr runter. Mein Nachtlager im Wohnzimmer war schnell gerichtet. Das Zähne reinigen holte ich am nächsten Morgen nach.

Ich fühlte mich wohl und schlief schnell ein.

 

Mein Wecker klingelte um 6:30 Uhr. Ich bin dann heimlich und schnell runter zum Zebra um mich zu waschen.

 

Die beiden Söhne wollten heute mit ihrem Moped zum Markt in ein Dorf. Das sind über 20 Pistenkilometer einfache Strecke. Ich bot an, Beide zu begleiten und sie auch wieder in ihre Häuser zurückzubringen.

 

Interessant war, dass die Söhne am Morgen dem Vater die Hand küssten, die Mutter küsste den Söhnen die Hand, diese dann die Hand der Mutter. Ich beobachtete alles.

Es war schön, dies erleben zu dürfen.

Nach dem Frühstück ging es mit dem Zebra recht flott, mit einer großen Staubwolke im Rücken, auf der Piste in das größere Dorf auf den Souk.

Beide Söhne genossen dies. Trafen sie doch viele Bekannte und Freunde, stellten mich auch vor.

Eingekauft wurde etwas Gemüse, Obst und andere Nahrungsmittel. Auch 2 Hühner.

 

Ich freute mich schon, mal 2 lebende Hühner im Zebra transportieren zu dürfen. Bevor ich richtig schauen konnte, wurde den beiden Hennen die Kehle durchtrennt. Etwas gewartet und dann die toten Hennen in einer Plastiktüte verstaut.

 

Als ich auf dem Souk ankam, schlenderte ich neugierig mit der Kamera in der Hand, über den regionalen Souk. Ich traute mich kein Foto zu machen.

 

Der Abstand zu den Marktbesuchern und Verkäufern war zu gering. Sie wollten auch nicht fotografiert werden, sagte mir mein Gefühl.

 

Nach einer Stunde bin ich dann nochmals, ohne Kamera über den lebhaften Markt gelaufen. Es war ein sehr großer Unterschied.

 

Die Menschen waren offener, versuchten sich mit mir zu unterhalten. Ich genoss die Augenblicke und das schüchterne Lächeln der Frauen. Das der Männer interessierte mich nicht.

 

Nach einem Tee sind wir dann gut beladen, die Hühner waren leider tot, am frühen Nachmittag wieder im Oasendorf angekommen.

Nach dem Essen verabschiedete ich mich, auch mit der Zusage, wieder zu kommen und mehr Zeit mitzubringen.

 

Von der Mutter hatte ich noch einen kleinen, sehr gut duftenden Blumenstrauß, einen großen Beutel gefüllt mit getrockneten Hennapflanzen und viele Datteln aus dem Jardin dans l'oasis erhalten.

 

Blick aus der Haustüre. Und so etwas jeden Tag. Ist schon gemein.

Der Abschied fiel mir auch hier schwer.

 

Ich fuhr wieder nach Icht zurück. Von hier weiter auf einer landschaftlich wundervollen Straße/Piste nach Tafraoute, wo ich am nächsten Tag ankam.

Gleich am ersten Dorf nach Icht stoppte ich um Brot und Mandarinen zu kaufen. Ich parkte im Schatten.

 

In einem kleinen Laden bestellte ich Brot. Und das auf arabisch. Ja, an der Aussprache musste ich noch arbeiten. Das war mir bewusst. Die Frau grinste und übte noch etwas mit mir. Die Sonne schien vor dem Geschäft, im Dorf war es still.

 

Eine angenehme Stimmung lag in der Luft. Ich fühlte mich wohl hier. Die Frau ahnte es wohl, brachte einen Stuhl auf den ich mich setzen sollte und servierte mir spontan einen Tee. Wieder dachte ich, warum?

 

Weiter ging es gen Norden.

Hier besuchte ich den netten Teppichhändler und überreichte ihm einige Fotos. Er nahm mich fest in seine Arme. Er freute sich sehr.

Frank und seine Reisegruppe hatte ich hier in der Stadt auch wieder getroffen.

 

Gegen Mittag fuhr ich auf der R 106 nördlich bis nach Taliouine.

Eine landschaftlich sehr schöne und gut befahrbare Strecke. Oft wurden durch die Fluten im November 2014 Brücken und teile der Straßen einfach weggerissen. Diese wurden wieder schnell provisorisch gerichtet.

 

Meinen Fahrgästen konnte ich nun auch Datteln anbieten. Es waren genug vorhanden.

 

Schönes Licht in der Abendsonne.

Für mich ist es immer die schönste Zeit am Tag. Insbesondere dann, wenn ich in ländlichen Gebieten unterwegs bin. Da kribbelt immer etwas in mir.

 

Die Hirten treiben ihre Herde zurück ins Dorf, Männer und Frauen sitzen vor den Häusern und lassen langsam und entspannt den Tag ausklingen.

 

In Taliouine bin ich bei Dunkelheit angekommen und fuhr zum Campingplatz Toubkal.

 

Hier ein sehr netter Empfang durch eine interessierte und sehr neugierige jüngere Frau.  Wir hatten uns noch etwas unterhalten. Auch hier wurden wieder die persönlichen Daten abgefragt. :-)

 

Auf meiner Heckbox hatte sie gerne unterschrieben. Die vielen Fatimas fielen ihr auf. Mir nun auch. 

Gute saubere sanitäre Anlagen und warme Duschen auf dem Campingplatz.

Schöner Blick auf die Safranstadt.

Auf dem gesamten CP standen nur 2 Wohnmobile.

 

Nochmal eine heiße Dusche genossen. Khadiya war schon weg. Standardfrühstück, in der Stadt noch eingekauft, dann ging`s weiter in Richtung Marrakech.

 

Zwischen Taliouine und Aoulouz sah auf der Straße einen Radfahrer.

 

Ich zögerte, und dachte es wird doch nicht Emil, ein Kollege aus der Firma sein. Es war Emil, der auf dem Weg nach Marrakech war. 2 Wochen ist er schon im Süden unterwegs gewesen.

 

Ab März 2015 wird Emil auf mit seinem Fahrrädle eine lange und weite Reise antreten. China ist sein Ziel.

Wir hatten kurz über unsere Routen und Erlebnisse gesprochen und uns dann verabschiedet. Natürlich rückte ich hier eine Büchse Schwäbsiche Schinkenwurtst heraus :-)

 

In Aoulouz bin ich dann auf eine Nebenstraße abgebogen.

 

Diese führte mich über Timicht und Amsouzart nach Igherm. Wieder Bilderbuchlandschaften, nette Fahrgäste und herrliche Blicke auf den über 4.000 m hohen und schneebedeckten Diebel Toubkal.

Eine sich lohnende und landschaftlich sehr kontrastreiche Strecke. Zeit muss man sich dafür nehmen.

 

In einem größeren Bergdorf war großer Souk. Die schmale Hauptverbindungstraße führte miiten durch das, am Hang, gebaute Dorf.

 

Ich fuhr vorsichtig mitten durch die Menschenmassen auf dem Souk. Brauchte ca. 30 Minuten für die 1.000 m. Ist wie, wenn man an einem gut besuchten Tag durch das Oktoberfestgelände fährt.

 

Meinen Fahrgast, der über eine Stunde mitgefahren ist, stieg hier aus. Er lud mich zum Essen ein. Nur wo parken. Er drückte mich fest und küsste mich auf die Wangen. Ich fuhr weiter.

 

Habe unterwegs viele Fotos gemacht. Meine Fahrgäste blieben immer geduldig und lächelnd im Zebra sitzen.

Bei der Fahrt durch dieses Dorf war ich, für einen sehr religiösen Mann, man sah es ihm an, nicht willkommen.

 

Er stand rechts am Straßenrand und regte sich fürcherlich auf als er das Zebra und mich sah. Seinen Gesten nach, sollte ich umgehend verschwinden.

Am Ortsausgang winkten 2 Frauen mit einem Kind, die mitgenommen werden wollten. Einige Säcke wohl auch.

 

Ich stieg aus und öffnete die Hecktüren. Irgendwann hatte ich dann mitbekommen, dass ich nur die Mutter mit ihrem Gepäck bis ins nächste Dorf mitnehmen solle. Die Tochter wohnte hier im Dorf. Sie freuten sich, dass ich ihre Mutter mitnahm.

 

Ohne ein Wort zu reden nahm die ältere Frau, ihre Haut von der Sonne und Arbeit gezeichnet, auf dem Beifahrersitz platz. Eine sehr stolze und interessante Frau, gekleidet in einer typischen bunten Berbertracht. Im Gesicht Tätowierungen auf der Stirm und am Kinn. Die Mandarine und die Datteln, die ich ihr anbot, schmeckten ihr.

 

Im Dorf angekommen, stoppte ich direkt am Haus ihrer Familie. Da wurden große Augen gemacht, als Mutti stolz aus der Taxe stieg.

Alle, die das Schauspiel gesehen hatten, freuten sich und bedankten sich bei mir.

 

Ich lud noch die 3 Säcke aus. Die stolze Frau küsste mir die Hand. 

Am frühen Abend bin ich in Marrakech eingetroffen.

 

Hier wollte ich noch abends Fatima treffen. Das Treffen scheiterte wohl an der Kommunikation, bzw. an meinen mangelhaften Sprachkenntnissen.

 

Bin dann auf den mir bekannten bewachten Parkplatz, in unmittelbarer Nähe des Djamaa-el-Fna Platzes, gefahren.

Die beiden Parkplatzwächter erkannten mich sofort. Vor 2 Jahren hatte ich hier übernachtet. Es gab gleich einen Begrüßungstee und einen Sonderpreis für die Übernachtung.

 

Ich ging dann zum schön beleuchteten Platz und schlenderte an den vielen Essenständen vorbei.

 

Ali und sein Kellner am Stand 65, Che Ali, erkannten mich wieder. Auch hier eine herzliche Umarmung und einen Begrüßungstee.

Habe dann gut gegessen und bin lange bei den Jungs geblieben.

 

Für die beiden Parkplatzwächter hatte ich noch ein warmes Abendessen mitgenommen. Nach dem Gute Nacht Tee auf dem Parkplatz, den wir in einem älteren Renault eingenommen hatten, bin ich dann ins Bettchen gekrochen.

 

Gegen 8 Uhr klopfte es an der Türe. Ich solle bitte vor zum Frühstück kommen. Es gab leckere warme Pfannkuchen und Tee.

 

Nach einem Spaziergang durch den Souk fuhr ich auf der N8 weiter in Richtung Essauoira. Der Atlantik rief.

 

“Der Unfall“

Ca. 3 km außerhalb des Stadtzentrums, auf der übersichtlichen zweispurigen Ausfallstraße, ich fuhr, bzw. stand auf der linken Spur. Ich dachte noch, der Fiat, der rechts reindrängte, hat Glück gehabt, dass er nicht in die Seite der Taxe fuhr.

 

Ich fuhr im Stop and go Verkehr weiter. Nach einigen hundert Metern machte mich der Fiat Fahrer darauf aufmerksam, dass ich anhalten solle. An einer Bushaltestelle stoppte ich.

 

Der Fahrer machte deutlich, dass ich sein Fahrzeug beschädigt hätte und zeigte auf das zerbrochene linke Blinkerglas.

Ich schaute an der Taxe. An der rechten Ecke der Stoßstange war nur der Dreck weg. Hier muss er aufgefahren sein. Bemerkt hatte ich dies nicht.

Der Fahrer zeigte auf die Polizeimütze, die vorne auf dem Armaturenbrett positioniert war, sagte er sei Polizist und ich solle den Schaden bezahlen.

 

Ich weigerte mich und machte deutlich, dass er seine Kollegen anrufen solle. Er telefonierte.

 

Seinem Verhalten nach, konnte ich mir diesen gelackten Typen nicht als Polizist vorstellen. Man kann sich ja auch mal irren.

 

Nach einer Stunde immer noch keine Polizei. Ich fragte nach. Er meinte, sie kommen noch, haben gerade viel zu tun.

 

Ich wollte seinen Ausweis sehen, bzw. seine Adresse aufschreiben. Kein Erfolg.

 

Nach der zweiten Stunde Wartezeit, bin ich gegenüber zu einer Bank, um nach der Adresse, bzw. Straße zu fragen, wo wir gerade stehen. Der Typ hatte mir eine andere Straße genannt.

 

Ich versuchte Adil, den Polizisten zu erreichen, den ich als Anhalter mitgenommen hatte. Leider vergebens.

 

Im Reiseführer nach der Nummer der Polizei geschaut. Mehrmals angerufen. Entweder besetzt oder Freizeichen.

 

Im Touristenbüro in Marrakech angerufen, die Situation geschildert. Mir wurde die Telefonnummer des Polizeipräsidiums genannt. Hier hatte ich Erfolg und wurde mit einem englisch sprechenden Beamten verbunden.

 

Ich schilderte ihm die Situation und bat um Hilfe. Er wollte dann mit dem Unfallgegner sprechen. Ich reichte mein Handy weiter.

 

Das Telefonat war auffällig kurz. Eine Information bezüglich der Straße hatte ich nicht gehört. Es zog sich weiter hin.

 

Sollte ich einfach losfahren und den Typen stehen lassen?. Da hatte ich doch ein schlechtes Gewissen. Nicht, dass ich bei der Ausreise Problem bekomme.

Der Typ wollte immer nur Geld. Nach dem Betrag hatte ich erst gar nicht gefragt. Er hatte Hunger und wollte weiter. Ich hielt ihn nicht von seinem Vorhaben ab.

Hier, der in schwarz gekleidete Abzocker, mit seinem Fiat und der Polizeimütze im Auto. Falls ihr mal Kontakt mit ihm habt, grüßt ihn von mir :-)

Dem, mir doch recht unsympathischen Jüngling zeigte ich nun deutlich, dass der deutsche Tourist sehr, sehr  viel Zeit hat. “No hurry in Africa“ ist ja auf dem Zebra deutlich zu lesen.

 

Ich habe vor seinen Augen gut gegessen, mir einen Kaffee gekocht und mich eine halbe Stunde aufs Ohr gelegt. Ja, ich bin richtig weggenickt.

Als ich wieder aus der Taxe stieg, war der Typ verschwunden. Ich schaute noch kurz in den Seitenstraßen nach. Nein, der war weg.

 

Mit etwas gemischten Gefühlen bin ich dann weiter gefahren, mit dem Ziel den Vorfall auf der nächsten Polizeistation zu melden. Hatte ja Zeit, mir Skizzen und Fotos zu machen.

 

Nach ca. 10 km habe ich an einer Polizeikontrolle gestoppt.

 

Die Jungs staunten nicht schlecht, wie flott man mit einem Buschtaxi einen leichten Hang hinunterfahren kann. Vor ihrem silbergrauen und vergitterten J 12 stoppte ich.

 

Beide Polizisten waren mit den Fahrzeugkontrollen sehr beschäftigt.

Ich wartete und hatte auch noch großes Glück. Einer der beiden sprach gut englisch. Ich informierte ihn über den Vorfall, zeigte ihm die Skizze vom Unfallhergang.

 

Er nickte und fragte welche Farbe und Form die Polizeimütze hatte. Er zuckte mit den Schultern und meinte, dass in Marokko viele falsche Polizisten unterwegs sind.

Ich zeigte ihm noch Fotos vom Fiat und dem Typen und gab ihm ein Fiche. Er machte sich auf der Rückseite Notizen über den Fiat und schrieb das Kennzeichen mit auf.

In meinem Reistagebuch vermerkte er noch seinen Namen und die Dienststelle.

 

Wenn ich einen Schaden an meinem Fahrzeug gelten machen wolle, müsste ich zurück zur Hauptwache nach Marrakech um dort Anzeige zu erstatten. Am Zebra war kein Schaden entstanden.

 

Ich könne beruhigt weiter fahren, so die die netten Polizisten. Über meine wenigen arabischen Worte die mir über die Lippen kamen, freuten sie sich sehr. Auch dass mir Marokko so gut gefällt.

 

Unverständlich ist oft, dass ich alleine unterwegs bin. Im Fiche steht ja, dass ich geschieden bin.

Der französisch sprechende Polizist meinte, ich sei ja ein freier Mann. Ich streckte beide Arme in den Himmel und sagte auf Arabisch, dass es schön ist. (Nicht immer) Dann hatte er mich fest in seine Arme genommen, mich an sich gedrückt und gelacht.

 

Das war nach diesem unerquicklichen Nachmittag wieder ein schönes Erlebnis.

 

Mit der untergehenden Sonne im Blick, bin ich dann auf der N8 und R207 in Richtung Essaouira gefahren.

 

In Sidi Mokhtar entließ ich noch einen netten jungen Fahrgast, dem meine Datteln sehr mundeten. Das angebotene Fahrgeld nahm ich nicht an.

Ich schlenderte durch den traditionellen unspektakulären Souk in dieser Stadt und sog das ganze Treiben in mich hinein.

 

In unmittelbarer Hafen- und Medinanähe stellte ich in Essaouira das Zebra auf einem bewachten Parkplatz ab.

 

Vorteil ist, dass man in zwei Gehminuten in der Stadt, am Hafen oder auf der Toilette ist. Nachteil ist, dass die vielen Möwen die geparkten Autos auch als Toilette benutzen.

 

Auch wurde ich oft angebettelt. Bier, Wein, Kleidung, Geld. Zu empfehlen ist dieser Parkplatz nicht.

 

Habe dann noch einen längeren Stadtbummel unternommen, gut gespeist und das unbeschreibliche Flair dieser wunderschönen malerischen Stadt genossen.

Das Schlafzimmer habe ich bei Sonnenaufgang verlassen.

 

Mit meinem gefüllten Coffee to go Becherle und dem Knipser in den Händen bin ich dann rüber ans Meer gelaufen und genoss die Morgenstimmung.

Ja, das Leben kann richtig schön ein.

Das zweite Frühstück nahm ich ein einem Restaurant in der Stadt ein. Ein bissle Luxus muss ja auch mal sein.

Über zwei Stunden schlappte ich im lebhaften Hafen herum, saß auf der Mauer und beobachtete das Treiben.

 

Auch das kostenlose Wifi an einem Café nutzte ich ausgiebig. Ich vesendete einige Fotos an die Familie, Freunde

und Bekannte. Die Empfänger konnten sehen, dass es mir am Meer und der Sonne sehr gut ging.

 

Einer, der wohl sehr neidisch war, antwortete sehr kurz. "Arsch". Ok. ein paar nette Zeilen folgten diesem Wort. (A...., diese Nachricht hatte gesessen. Ich musste so lachen. Wird mir ewig in guter Erinnerung bleiben).

 

Nachdem ich das Zebra einigermaßen vom Möwenschiss befreit hatte, schlich ich entlang der Atlantikküste in die Töpferstadt Safi, wo ich über den Souk schlenderte.

 

Ich hatte von Kirsten noch eine Bestellung über einige traditionelle marokkanische Lampen erhalten, die es noch zu besorgen galt.

Das Problem war, dass diese genau die beschriebene Form und Farbe haben müssen. Ohne diese Lampen, brauchte ich erst gar nicht aus Marokko ausreisen.

 

Ich war in Safi, der Töpferstadt.

Millionen von Tonschalen und Gefäßen konnte man hier erwerben, die Auswahl an Lampen war entsprechend gering.

 

In einem etwas versteckten Hinterhof im Souk, sah ich Lampen hängen. Ich kam mit der netten Besitzerin und ihrem Vater ins Gespräch. Die Lampen hatte ich leider nicht entdeckt.

 

Wieder die Frage, aus welchem Land ich komme, ob ich alleine unterwegs bin, ob ich verheiratet bin, eine Freundin habe und … und … und. Ja, seine hübsche Tochter sei auch noch zu haben, so der Vater. Die Tochter lachte etwas verschämt.

 

Nach einem gemeinsamen Tee und viel Lachen bin ich dann weiter zum Küstenort Oualidia gefahren.

 

Ein unspektakuläres Städtchen in dem viele Franzosen wohnen mit einem kleinen schönen Sandstrand.

Hier lernte ich eine Französin aus Grenoble und ihre Mutter kennen.

 

Die Mutter wohnte hier und war mit einem Marokkaner verheiratet. Die Tochter kommt oft zu Besuch. Ihre strahlend blauen Augen und ihr Lächeln werde ich so schnell nicht vergessen. Ja, ein paar Jahre jünger sollte “mann“ sein.

 

Die Sonne wollte bald in ihr Bettchen. Ich fuhr noch weiter der Küste entlang.

 

Südlich von El-Jadida fand ich unterhalb der Straße einen schönen Platz direkt am Atlantik und genoss den Wind und das Meeresrauschen. Wie auf jeder Tour, schrieb ich noch einige Postkarten. Wie immer kurz vor der Ausreise. Ein gutes Getränk machte mir das Prozedere doch etwas leichter.

 

Ich stieg hoch ins Schlafzimmer. Das Rauschen des Atlantiks hört man im 1. OG sehr deutlich. Durch die Dachluke konnte ich den sehr klaren Sternenhimmel beobachten.

 

Ich dachte an die Urlauber, die zwischen den schallisolierten Betonwänden in einem der vielen X- Sternehotels die Nacht verbrachten. Sie mussten dafür bezahlen.

Ich hatte Millionen von Sternen, das Rauschen des Meeres und eine Übernachtung in frischer Atlantikluft. Und dies alles gratis.

 

Die Sonne wachte auch wieder auf. Ich auch. Gemeinsam freuten wir uns über den neuen geschenkten Tag.

Die Suche nach den Lampen wurde in El-Jadida fortgesetzt.

Viele Geschäfte waren noch geschlossen. Das Zebra fiel, wie so oft, wieder auf. Es war noch wenig Verkehr in der Stadt. Ich parkte, wo man nicht parken darf. Hatte jedoch die Genehmigung des netten Polizisten der gerade vorbei kam.

 

Der nächste Kontakt war mit einem Ladenbesitzer, der in Deutschland gearbeitet hatte und gut deutsch sprach.

Er hatte mir noch in mein Reisetagebuch einige arabische Worte geschrieben und zeigte mir den Weg zu den Lampengeschäften. Eine riesige Auswahl. Die Lampen, die ich mitbringen sollte, waren nicht zu bekommen.

 

Ich fühlte mich wohl in dieser, nicht vom Tourismus erschlossenen Stadt.

 

Leider parkte ich einen Meter neben einem Gemischtwarengeschäft, das nun geöffnet hatte.

 

Ich entschuldigte mich beim Ladenbesitzer und lobte iun arabischen Wortfetzen wie schön doch diese Stadt, Marokko und wie nett die Menschen seien. Dafür gab es einen Tee und ein Stück von seinem Frühstücksbrot.

Zum ersten und letzten Mal während der Reise öffnete ich die Motorhaube. Ein Ölwechsel war angesagt. Das Zebra freute sich. Den Ölfilter hatte ich dabei.

 

Wieder mit kurzem Fahrzeugcheck, Luftfilter ausblasen und Wischwasser auffüllen.

Nein, waschen lassen wollte ich die, mit marokkanischem Schlamm und Staub, bedeckte Taxe nicht.

 

In Rabat, in der riesigen Medina, wurde ich dann endlich fündig.

Ein guter Preis für die Lampen wurde ausgehandelt. Vollkommen erleichtert genoss ich noch das lebhafte Treiben und das gute Essen in der Medina.

Der Abend endete im schönen Küstenort Asilah. Hier übernachtete ich auf einem bewachten Parkplatz am Hafen.

Die Parkplatzwächter waren schon etwas angetrunken und fragten nach Bier, Zigaretten und Kleidung.

 

Als ihnen bewusst war, dass ich morgen ausreisen werde und meine Vorräte alle aufgebraucht sind, waren die beiden Jungs wieder einigermaßen ansprechbar.

 

Bin noch eine halbe Stunde zu Ihnen gesessen. Ein anderer brachte mir ein großes Glas, gefüllt mit heißem leckeren Minztee. Die Jungs bevorzugten spanischen Cognac, gemischt mit Cola und was Gutes zum Rauchen.

 

Ich parkte, wegen des starken Windes, direkt am Haus der Parkplatzwächter. Am Hafen standen viele Wohnmobile aus unterschiedlichen europäischen Ländern.

 

Am nächsten Morgen bei der Abfahrt sah ich, dass man in ca. 500 m Entfernung auch auf einem kleineren Platz in Strandnähe parken konnte. Hier standen auch einige mobile Wohnungen mit ausgeklappten SAT-Schüsseln.

 

Einen Bauarbeiter hatte ich noch bis nach Tanger auf seine Baustelle mitgenommen. Das war mein letzter Fahrgast auf der Tour.

 

Am Hafen informierte ich über die Fährverbindungen nach Spanien.

Wieder hatte ich Glück. In 30 Minuten legte eine Schnellfähre nach Tarifa ab. Ich kaufte mir ein Ticket und wimmelte 2 nervige Schlepper ab.

Am Zoll war nichts los. Ging alles ganz flott.

 

Warten musste ich nur an dem mobilen Röntgengerät bevor ich in den Schlund der Fähre einfahren konnte.

Es war ein sonniger Tag mit sehr starkem Wind.

 

Ca. 12 Uhr legte die Fähre mit 30 Minuten Verspätung ab. Auf der Fähre wurden auch gleich blaue Plastiktüten verteilt. Ich hatte die relativ schnelle Überfahrt gerade so geschafft, ohne die Tüte zu benutzen.

Mir war jedoch bei der Ankunft hundeelend.

Lange warten musste ich am spanischen Zoll. Das Lächeln der Menschen fehlte mir.

 

Am Ortsende von Tarifa kam mir noch ein Toyota HZJ 79 mit Kabine und Basler Kennzeichen entgegen.

 

Ich meinte, die Besitzer zu kennen. Mir war jedoch noch so übel, dass ich nicht mehr zurückgefahren bin, sondern mich erst einmal im Wohnzimmer etwas hinlegen musste.

 

Ich habe dann spontan mal eine andere Route in Richtung Allemagne gewählt. Madrid, San Sebastian, Bordeaux, Clermont- Ferrand, Mulhouse.

In Spanien hatte ich südlich von Valdepenas auf einem Rasthof übernachtet, was man ja unterlassen sollte. Eigentlich wollte ich hier nur auf die Toilette.

An der Bar hatte ich gesehen, dass die gesamte Rastanlage mit vielen Videokameras überwacht wurde.

Alle 30 Sekunden sah ich das Bild vom Zebra auf dem Monitor. Von vorne, hinten und seitlich. So wie verstanden hatte, werden die Videoaufzeichnungen einige Tage gespeichert.

Da auch noch viele andere Fahrzeuge und LKW´s hier parkten, beschloss ich auch gleich hier zu übernachten.

Ich bestellte mir ein Bier und dann noch eins. Ja, die attraktive Frau hinter dem Tresen war nett und frech.

Sie trat gerade ihre Nachtschicht an und versprach auf uns beide aufzupassen. Sie konnte das Zebra direkt von der Bar aus sehen. Mich nicht.

Wieder sah ich das Zebra auf dem Monitor von der Seite, von vorne und von hinten, die lächelnde Spanierin auch.

Ein weiters Bier bestellte ich nicht mehr. In Gedanken versunken sagte ich gute Nacht.

 

Um 7 Uhr in der Früh wollte ich mich bei ihr bedanken und verabschieden. Ja, das wollte ich. Sie war schon weg.

Der kleine Schwarze an der Bar schmeckte, das Croissant nicht.

 

Nach 14 Stunden Fahrt, ja ein Nickerchen lag auch noch drin, bin ich in Frankreich von der Autobahn abgefahren. Übernachtet hatte ich an an einem kleinen Fluss. Diese Übernachtungsplätze liebe ich.

 

Ich bin dann, ohne gefrühstückt zu haben, losgeschlichen.

An der ersten geöffneten Boulangerie gestoppt, ein knackiges Baguette und ein paar leckere Croissants gekauft. Nun freute ich mich auf das Frühstück.

 

In den Höhenlagen des Südschwarzwaldes lag Schnee. Es war kalt. Ich war wieder zu Hause.

 

 

Allg. Reiseinfos:


Fahrzeug: Toyota Landcruiser PZJ 75
Gefahrene km: 7.887

 

Anreise:

Tuttlingen, Genf, Montpellier, Barcelona, Valencia, Almeria.
Überfahrt mit der Fähre: Almeria-Nador.150 €, 1 Person + Fahrzeug

Rückreise:

Tanger-Tarifa, Schnellfähre ca. 114 €, 1 Person + Fahrzeug

Autobahngebühren ca. 135 €, meist Kategorie 2


Dieselverbrauch durchschn. 11,5 L/100 km


Ölwechsel, 8 Liter 15W40, ca. 42 €, Filter hatte ich dabei.

Günstigste Dieselpreise pro Liter:

Frankreich: ca. 1,04 € (Supermärkte)
Spanien: 0,98 €, abseits der Autobahn
Marokko: 0,76 € ( MAD 8,31)

 

Fiche ausgehändigt: 6 x


Einreise: Alemeria - Nador:
Ging recht flott. Einreiseformalitäten konnten bereits auf der Fähre erledigt werden.

 

Ausreise: Tanger-Tarifa:
In Tanger ca. 5 Minuten, Wartezeit beim Röntgen ca. 20 Minuten

Einreise Spanien ca. 30 Minuten.

Wetter in Marokko:

In den 3 Wochen kein Tropfen Regen. Meist nur strahlender Sonnenschein.

Im Norden, nachts Frost. Tagsüber ca. 15 Grad

Im Süden, kühle Nächte, Tagsüber ca. 20 Grad und mehr

 

Übernachtungen:

4 Übernachtungen auf Campingplätzen (Ouzud, Icht, Taliouine)

Sonst freie Übernachtungen oder bei den Berberfamilien

 


Reiseliteratur:

Marokko, Reise Know How

Südmarokko, Reise Know How


Kommunikation:

SIM Karte Maroc Telecom für das Handy: 2,70 € inkl. Guthaben. Telefonieren und Simsen kann man damit nur im Inland. Wer ins Ausland telefonieren möchte, muss einen anderen Tarif wählen.

Nach Sonderaktionen der Maroc Telecom fragen.

Navigation:

MARCO POLO Marokko 1: 800.00,
Reise Know How: 1: 1.000.000
Garmin 278, mit Topo Marokko

Osmand, Marokko, Offline Navigation.

Hatte ich auf das Smartphone geladen. Kostet nichts. Kleinere Straßen und Pisten sind hier meist nicht zu finden.

Gegenüber dem Garmin 278 ist die Straßennavigation jedoch sehr gut. Liegt wohl auch an der Darstellung auf dem Smartphone.

 

 Info